Für drei Spieler des FC Schalke 04 war der 20. August ein heißer, aber doch schwarzer Sonntag. Mit den Königsblauen waren sie frohen Mutes zum Zweitligaspiel bei Eintracht Braunschweig gefahren, wollten eine Serie von zwei Pflichtspielsiegen in Folge ausbauen. Doch Dominick Drexler, Kenan Karaman und Bryan Lasme schieden jeweils mit Muskelfaserrissen aus. Rund dreieinhalb Wochen später ist Drexler zurück - Lasme und Karaman aber nicht. Warum?
"Ich bin kein Arzt", sagte Trainer Thomas Reis auf Nachfrage dieser Zeitung und fügte hinzu: "Aber wenn untere Extremitäten betroffen sind, dann dauert es ein bisschen länger als beim Oberschenkel." Drexler hatte sich die Verletzung bei einem langen Sprint am Oberschenkel zugezogen. Er ist zwar noch nicht zu 100 Prozent fit, wie Reis sagte, aber im Spiel gegen den 1. FC Magdeburg (Samstag, 20.30 Uhr/Sport 1 und Sky) könnte Drexler wieder zum Kader gehören. Während der Trainingswoche gab er aber schon lautstark wieder Kommandos.
Daran ist bei Karaman und Lasme noch nicht zu denken. "Bei beiden war es eine intensivere Geschichte, der strukturelle Schaden größer", so Reis. Nach dem Braunschweig-Spiel war lediglich klar, dass es Karaman schwerer erwischt hatte - bei Lasme hatten die Schalker zunächst von Krämpfen gesprochen.
Der Ausfall der beiden Spieler schmerzt sehr, da sie einen guten Saisonstart erwischt hatten. "Ich hätte sie gern gegen Magdeburg dabei, ich hätte sie auch gern in einer Woche in St. Pauli dabei. Beide machen einen guten Eindruck, bisher gab es keinen Rückschlag", sagte Reis. Doch das große "aber": Sie sind noch nicht fit fürs Mannschaftstraining mit Ball.
Das soll sich "innerhalb der kommenden ein, zwei Wochen", so Reis, ändern. Konkreter wurden seine Zeitangaben nicht. Lasme wäre "im Normalfall" der nächste, der sich gesund zurückmeldet. Bei Karaman dürfte es aber Oktober werden.
Fehlen werden außer Lasme und Karaman noch Leo Greiml (Kreuzbandriss), Ron Schallenberg (Rot-Sperre) und Ersatztorwart Ralf Fährmann (Probleme mit der Achillessehne). Der Einsatz von Simon Terodde ist fraglich. Für Fährmann sitzt Michael Langer auf der Bank, Justin Heekeren spielt für die U23. Ein Kandidat für einen Kaderplatz ist Blendi Idrizi. Er sollte Schalke eigentlich verlassen, doch er hatte keinen neuen Klub gefunden, war zudem angeschlagen. Nun ist er vollwertiges Mitglied des Kaders und ein Kandidat fürs Magdeburg-Spiel.
So könnte Schalke spielen: Müller - Brunner, Baumgartl, Kaminski, Ouwejan - Seguin, Tempelmann - Ouedraogo - Mohr, Polter, Murkin.
Kandidaten für den Kader: Langer (Ersatztorwart), Matriciani, Cissé, Kalas, Drexler, Tauer, Idrizi, Latza, Topp, Kabadayi, Kozuki, Terodde
Es fehlen: Schallenberg (Rot-Sperre), Greiml (Kreuzbandriss), Fährmann (Probleme mit der Achillessehne), Karaman, Lasme (beide Reha nach Muskelfaserriss), Heekeren (hält in der U23)