Nach einem traurigen Vorfall im ersten Heimspiel der neuen Saison haben die Schalker Fan-Initiative und der FC Schalke 04 reagiert und noch einmal an die S04-Fans appelliert, sich vehement gegen Rassismus und Diskriminierung einzusetzen.
„Solltet ihr irgendeine Form von Diskriminierung an Spieltagen mitbekommen, dann seid laut und #stehtauf!“, schrieb der Zweitligist in den Sozialen Netzwerken.
Die Schalker Fan-Initiative hatte zuvor einen denkwürdigen Zwischenfall öffentlich gemacht. Beim Heimspiel gegen den FC Kaiserslautern Anfang August waren eine Frau und ihre Tochter – „beide große Schalke-Fans und als People of Color erkennbar“, wie die Initiative schrieb - auf dem Weg ins Stadion und im Schalker Fanblock rassistisch beleidigt und mit Bechern beworfen worden.
Dass sich niemand aus dem Umfeld dagegen erhob, sei aus Sicht der Fan-Initiative ein weiterer trauriger Punkt. „Besonders erschütternd ist, dass kein Schalker in der näheren Umgebung sich mit den Frauen solidarisiert hat, die Stimme für sie erhoben hat, Menschenfeinde in die Schranken gewiesen hat.“
Schalke reagiert auf Schilderungen der Faninitiative
Schalke hat Diskriminierung jeder Art schon lange den Kampf angesagt, im Leitbild des Klubs ist dieser Anspruch fest verankert. „Darauf konnte man sich bisher eigentlich verlassen – als Mensch mit Behinderung, als Frau, als Schwarze. Auf Schalke wird Solidarität großgeschrieben. Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit werden nicht geduldet“, schrieb die Fan-Initiative weiter.
Schalke 04 meldete sich wenig später ebenfalls in den Sozialen Medien. „Auch der S04 hat von diesem Vorfall erfahren. Wir prüfen derzeit den Sachverhalt und sind in engem Austausch mit der Schalker Fan-Initiative. Grundsätzlich appellieren auch wir dringend an die Zivilcourage aller Schalker...“. Hinzu kam ein Verweis auf die #STEHTAUF-Anlaufstelle, die bei Heimspielen zweieinhalb Stunden vor Anstoß bis 30 Minuten nach Abpfiff geöffnet ist. Besucher können dort diskriminierende Vorfälle melden, erhalten Beratung und Unterstützung.
Die Fan-Initiative sieht weiteren Bedarf zum Handeln: „Die offensichtlich zunehmende Akzeptanz von Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung, von offenem Rassismus müssen wir entschieden entgegentreten.“ Die Meldung des Zwischenfalls hatte die Gemeinschaft der S04-Fans mit einer provokanten und aufrüttelnden Frage überschrieben: „Sind wir Schalker – oder nicht?“