Beim 2:2 (2:2) gegen den 1. FC Bocholt probierte Schalkes Trainer Thomas Reis zwei Spielsysteme aus.
In der ersten Halbzeit spielte er mit einer Doppelspitze. Hinter Simon Terodde und Sebastian Polter agierten der auffällige Assan Ouedraogo und Marouane Balouk aus der Schalker U23. Im zweiten Durchgang stellte er um und spielte wieder in seiner klassischen 4-3-3-Formation. Während Keke Topp diesmal als zentraler Stürmer auflief und ziemlich blass blieb, kamen Bryan Lasme links und Soichiro Kozuki über den rechten Flügel.
Direkt dahinter agierte Kelsey Meisel. Den 19-Jährigen hatte Reis - wie das ganze Team - bei der 1:3-Niederlage gegen Hannover 96 am Mittwoch im Parkstadion beobachtet. Meisel erzielte den einzigen Treffer für die Mannschaft von U23-Trainer Jakob Fimpel.
War die anschließende Nominierung für den Profi-Test also in direkte Belohnung für den Treffer am Tag zuvor? "Nein", sagte Thomas Reis nach dem Spiel gegen Bocholt. "Dass Dominik Drexler ausgefallen ist, hat mich bewogen, ihn mitzunehmen. Deswegen habe ich mir auch das Spiel der U23 angeschaut. Das haben wir im Vorfeld schon entschieden. Deswegen hat er bei der U23 auch nur eine halbe Stunde gespielt."
Drexler war wie auch Neuzugang Paul Seguin vorsichtshalber gegen Bocholt aus dem Betrieb genommen und geschont worden. Und Reis wollte verhindern, dass einer seiner Spieler, wie am Samstag Keke Topp gegen Bocholt 90 Minuten durchspielen muss. "Ich wollte von der Positionierung einen Spieler haben, der vielleicht schon mal bei uns dabei war. Kelsey war ja auch als U19-Spieler schon mal dabei. Ich wollte ihm Spielpraxis geben und ich wollte auf jeden Fall zwei Mannschaften stellen. Deswegen war er dabei, genauso wie auch Marouane Balouk", erklärte Reis.
Weil Henning Matriciani und Ibrahima Cisse noch im Urlaub sind und ein weiterer Innenverteidiger noch nicht verpflichtet wurde, bildeten zudem Verthomy Boboy und Malik Talabidi in den zweite 45 Minuten die Innenverteidigung bei den Knappen.
Hoffnungen mit ins Profi-Trainingslager fahren zu können, das am Samstag beginnt, werden sich diese Spieler wohl im Gegensatz zu Assan Ouedraogo nicht machen, dennoch konnten sie sich wie Meisel zumindest einmal zeigen. Und Meisel wäre fast noch der Siegtreffer gelungen. Kurz vor dem Ende setzte er den Ball nach einem abgewehrten Schuss von Bryan Lasme aus 20 Metern an den Pfosten.