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MSV: Lob für „Geheimtipp“ / Sandro Wagner endlich heimisch
„Haben ein Ziel und sind erfolgshungrig“

MSV: Lob für „Geheimtipp“ / Sandro Wagner endlich heimisch
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Mittlerweile hat sich Neu-Stürmer Sandro Wagner in Duisburg wirklich eingelebt und kann sich in knapp zwei Wochen sogar richtig heimisch fühlen.

„Am 15. August ist es endlich soweit, dann beziehe ich meine Wohnung im Innenhafen“, erklärt er freudestrahlend und schiebt nach: „Von den anderen Jungs wohnt da aber außer Chinedu Ede und Gregory Christ keiner mehr.“

In der Zwischenzeit hat der 20-Jährige aber schon mal das „Pflaster“ im Ruhrgebiet unsicher gemacht, auch wenn er derzeit immer noch zwischen Hotel und Trainingsgelände pendeln muss und die Straßen schon auswendig kennt. „Das Oberhausener CentrO und Düsseldorf habe ich schon erkundet. Mir gefällt aber besonders der Duisburger Innenhafen, mit den vielen Restaurants, wo ich genügend Auswahl an leckerem Essen finde. Der ist einfach sensationell, auch um zu entspannen.“ Dass er dort das ein oder andere Autogramm schreiben muss und schon von den Fans erkannt wird, stört ihn wenig. „Das ist doch nichts Schlimmes. Das mache ich doch gerne und gehört einfach zum Fußball dazu.“

Der ehemalige Bayern-Spieler lacht, hat enorm gute Laune und erweckt äußerlich nicht den Anschein, als habe er Heimweh. „Klar Duisburg ist nicht München. Ich mag die Mentalität hier, die Offenheit und Ehrlichkeit und, dass die Leute vielmehr miteinander reden.“ Ganz anderes als in der Bayern-Metropole. Wagner ist ohnehin keiner von denen, die über die Stränge schlagen und in Clubs zu den Stammgästen zählt. „Die Schickeria in München ist und war ohnehin nicht meine Welt.“

Noch vor dem Trainingslager hatte Wagner einige Dinge in der alten Heimat zu klären. „Meine Bleibe dort werde ich aber behalten“, auch um an den freien Tagen etwas Zeit mit seiner Freundin Denise zu verbringen. „Nach Duisburg wird sie vorerst nicht kommen, höchstens zu Besuch, weil sie noch bis zum nächsten Sommer in der Ausbildung ist. Dann schauen wir weiter. Bis 2010 ist noch lang – und im Fußball kann viel passieren.“

Wie zum Beispiel ein Wechsel vom großen FC Bayern zum kleinen MSV. „Klar war das komisch, den Verein zu verlassen, für den ich schon in der Jugend gespielt habe. Dort habe ich auch tolle neun Jahre erlebt. Aber der FC ist jetzt für mich abgehakt. Deshalb beantworte ich Fragen zu diesem Thema nicht mehr so gerne – nun zählt nur noch der MSV. Für den möchte ich alles geben“, blickt er nach vorne. „In München hatte ich ob der täglichen Pressetermine und des Medienrummels nicht viel Zeit, um mich voll und ganz auf Fußball zu konzentrieren. Da wollte täglich einer was von mir. Das ist in Duisburg komplett anders.“

Ein weiterer Wechselgrund war natürlich auch, dass er neben Stars wie Luca Toni, Miroslav Klose eben keine Chance hatte. Beim MSV hofft er dagegen auf seinen Durchbruch. Er besitzt einen Vertrag bis 2010 und möchte sich mit vielen Toren langfristig in der höchsten deutschen Spielklasse etablieren. „Ich will mich einfach persönlich und in der Sturmspitze weiterentwickeln, mit dem MSV Erfolg haben und natürlich auch gerne in der Bundesliga spielen. Zudem muss man sich als junger Akteur auch erst mal in einer sehr starken, zweiten Liga behaupten. Das ist auch wichtig.“

Da passte doch das Jugendkonzept der „Zebras“ wie die Faust aufs Auge. „Diese Idee hat mich zusätzlich überzeugt an die Wedau zu wechseln. Wir haben alle ein Ziel und sind äußerst erfolgshungrig. Die Mischung stimmt.“

Mittlerweile darf er sich zu einem Mitglied der großen MSV-Familie zählen. „Ich bin hier mit offenen Armen aufgenommen worden. Vor allem die älteren und arrivierten Spieler reden sehr viel mit mir.“ Das liegt wahrscheinlich auch an der offenen und herzigen Art des Rechtsfußes und groß gewachsenen Angreifers, der äußerlich an den schwedischen Nationalstürmer Zlatan Ibrahimovic erinnert. „Meine Spielweise und Ausrichtung auf dem Platz ist ähnlich. Vielleicht war er deshalb schon immer mein fußballerisches Vorbild.“

Ein ausschlaggebender Punkt für Bruno Hübner. „Sandro ist ein Rohdiamant, der viele Qualitäten mitbringt. Er passt exakt in unser neues Konzept und Anforderungsprofil“, freut sich der Sportdirektor. „Ein echter Geheimtipp“, wie er nachschiebt. Sicherlich auch ein Verdienst der Arbeit in der Jugend und in der Regionalliga beim FC Bayern unter „Schleifer“ Hermann Gerland, der unter anderem schon Spielern wie Andreas Ottl oder Philipp Lahm groß rausbrachte.

Einen Weg, den Wagner vielleicht auch in naher Zukunft bei den „Zebras“ einschlagen wird. In vier Testspielen erzielte der Mann mit der Nummer sieben schon satte elf Tore. Gegen Köln klappte es nicht. Trainer Rudi Bommer setzt dennoch große Stücke auf den 1,94m-Mann. „Seine Auftritte in den bisherigen Testmatches waren äußerst positiv. Sandro ist trotz seiner Größe sehr beweglich und hat ständig eine Auge für seine Mitspieler. Das imponiert mir“, analysiert der Chef-Coach und fügt an:

„Das Tor gegen die Belgier war kein Zufall, solche Dinger hat er im täglichen Training auch schon mit Bedacht reingemacht. Und, dass Olcay Sahan im Rücken an ihm vorbeiläuft, muss man auch erst mal sehen.“

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