Der FC Schalke 04 ist für die kommende Saison auf der Suche nach einem neuen Torwart. Der Vertrag von Stammkeeper Martin Fraisl läuft aus und eine Verlängerung ist derzeit nicht in Sicht. Auch wenn sich die Leistungen des Österreichers zuletzt wieder stabilisiert haben, gibt es vereinsintern Zweifel, ob das Niveau auch bei einem Aufstieg in die Bundesliga auf Dauer ausreichend wäre.
Außer Fraisl hat man noch Ralf Fährmann langfristig gebunden, der sich nach der Rückkehr von Torwarttrainer Simon Henzler auch neue Chancen auf eine Rückkehr ins Schalker Tor ausrechnet. Dennoch wird Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder bereits den Markt sondieren.
Einer, der gerade in den Niederlanden eine beeindruckende Saison spielt, eine königsblaue Vergangenheit hat und bereits ein Schalker Derby-Held ist, wird es wohl nicht werden. Lars Unnerstall hat erst kürzlich in einem Interview erzählt, dass es seinen Derby-Hut aus dem Jahr 2012, den ihm die Ultras Gelsenkirchen nach dem Sieg bei Borussia Dortmund bei einer gemeinsamen Megafon-Party vor der Nordtribüne zugeworfen hatten, immer noch besitzt.
Dennoch glaubt Unnerstall, der inzwischen wieder in seinem Heimatort Uffeln bei Ibbenbüren lebt, nicht an eine Rückkehr nach Gelsenkirchen. Kontakte zum S04 habe es nicht gegeben. „Nein. Da wird es auch keine Gespräche geben, denke ich. Ich fühle mich bei Twente pudelwohl und hoffe mit dem Klub auch international etwas zu erreichen. Vielleicht können wir ja die Europa-League-Qualifikation schaffen. Dann wäre es schwierig, weg zu gehen“, sagte Unnerstall nun in einem Interview mit Sport1.
Ich hoffe auf einen Schalker Aufstieg in dieser Saison. Der Verein gehört in die Bundesliga, da gibt es keine zwei Meinungen. Man will auch wieder ein Revierderby sehen, das war und ist das geilste Spiel in Deutschland.
Lars Unnerstall
Unnerstall war damals aus der Knappenschmiede in den Bundesliga-Kader gerutscht und hatte beim 2:1 beim BVBseinen großen Tag, als er im Alter von 22 Jahren für Timo Hildebrand im Tor stand. Nachhaltig durchsetzen konnte er sich damals aber nicht. Er sei einfach noch zu jung gewesen. Über Fortuna Düsseldorf wechselte er 2017 in die Niederlande und fühlt sich dort pudelwohl. Zunächst spielte er für VVV Venlo, dann für den PSV Eindhoven und nun für Twente Enschede. Unnerstall sagte in dem Interview, dass er immer schaut, wie Schalke gespielt habe. Die Entwicklung findet er okay und Schalke könne aufsteigen. Das wünsche er sich auch. „Ich hoffe auf einen Schalker Aufstieg in dieser Saison. Der Verein gehört in die Bundesliga, da gibt es kein zwei Meinungen. Man will auch wieder ein Revierderby sehen, das war und ist das geilste Spiel in Deutschland“, erklärte der inzwischen 31-Jährige.
Allerdings müsste das Derby in der kommenden Saison dann wohl auch weiterhin ohne ihn gespielt werden. Er müsse bei S04 auch nichts zu Ende bringen, nur weil er sich damals nicht habe durchsetzen können. „Wieder für Schalke zu spielen, wäre kein Traum. Ich muss keinem auf Schalke etwas beweisen oder dort noch etwas beenden, nur, weil das damals nicht so ganz glücklich auseinander ging. Ich hatte sechs schöne Jahre dort und damit ist es für mich auch in Ordnung“, meinte Unnerstall. Ganz auf die Unterstützung des Ultras Gelsenkirchen verzichten muss er ohnehin nicht. Durch die Fanfreundschaft mit der Ultragruppierung „VAK-P“ von Twente Enschede sind diese auch regelmäßig in der Grenzstadt im Stadion.