Nach der Trennung von Trainer Dimitrios Grammozis muss der FC Schalke in neun Partien sechs Punkte aufholen, um zumindest den Relegationsrang drei zu belegen. Dieser berechtigt, in zwei Ausscheidungsspielen gegen den Drittletzten der Bundesliga um den Aufstieg zu spielen.
Zugetraut wird diese Aufgabe Mike Büskens, der mit Greuther Fürth schon einmal gezeigt hat, dass er weiß, wie Aufstieg geht. Damals gab es allerdings keinen Druck, niemand hat auf Fürth gesetzt, hier liegt der große Unterschied. Schalke will hoch, auch wenn es einen Plan über mehrere Jahre gibt, wie der Klub schon mehrfach betonte.
Klar ist, die Königsblauen müssen nun eine Serie starten. Sollten sie nur mit einem Bruchteil der Begeisterung an die Aufgabe gehen, die Büskens bei seiner ersten Pressekonferenz versprühte, dann stehen die Chancen gut.
Jetzt ist noch niemand mit Reden aufgestiegen, aber die Art und Weise, wie der ehemalige Coach von Fortuna Düsseldorf seine Vision für die letzten Wochen dargelegt hat, kann ansteckend wirken. Auf die Spieler, auf das Umfeld, die den Aufstieg nur noch mit einer extremen Geschlossenheit packen können, da aktuell auch noch wichtige Spieler ausfallen.
Seit Montag habe ich so viel Energie in meinem alten Kadaver, dass ich nur noch raus will
Mike Büskens
Sollte Büskens seine Energie am Sonntag in Ingolstadt - aus dem eigenen Keller oder im Stadion - auf die Mannschaft übertragen, muss man fast aufpassen, dass die Schalker nicht eingefangen werden müssen. Und wichtig ist auch: Büskens muss keine Kompromisse eingehen. Er weiß, wo er herkommt, er weiß, wo er wieder hingehen wird. Auf den Co-Trainer-Posten, wenn seine Phase als Chef-Trainer nach neun Spielen wieder vorbei ist. Sollte also jemand meinen, nicht mitziehen zu müssen, wird Büskens seine Konsequenzen ziehen.
Denn alle in der Mannschaft werden sich dem großen Ziel unterordnen müssen. Und in diesen Tagen kann das niemand besser vorleben als Büskens mit seinem großen Schalker Herz.