Nach rund einer Viertelstunde im Heimspiel gegen den SC Paderborn sah es noch nicht so aus, als würde es ein guter Tag werden. Weder für den [b]FC Schalke 04, noch für Martin Fraisl. Die Königsblauen wirkten verunsichert. So auch der Torwart, als er einen Rückpass von Salif Sané leichtsinnig zu weit vorlegte und gerade noch so am heraneilenden Gegenspieler vorbei spitzeln konnte.
Dann aber gingen die Königsblauen wie aus dem Nichts nach einem Standard durch Marius Bülter in Führung und legten spätestens nach dem Seitenwechsel die Nachwirkungen der Düsseldorf-Pleite von sich. Das galt jedoch primär für die Offensive, hinten kamen die Gäste aus Paderborn zu einigen Hochkarätern und Fraisl zu Gelegenheiten, sich auszuzeichnen. Er bestand mit Bravur, Schalke gewann mit 2:0.
„Ein geiler Torwarttag“, sagte der 28-Jährige strahlend nach dem Spiel im Gespräch mit Sky. „Da war alles dabei, viel im Spielaufbau, viel bei Flanken, viel bei tiefen Bällen, dann noch den ein oder anderen auf der Linie oder eins gegen eins.“
In der Tat. Fraisl wurde mit zunehmender Spieldauer sicherer, kam proaktiv aus dem Tor und parierte sensationell gegen Dennis Srbeny, dessen Schuss er beim Stand von 1:0 mit den Fingerspitzen an den Pfosten leitete, oder Kai Pröger, dessen Versuch er reflexstark über die Latte lenkte. „Es hat eigentlich ziemlich Spaß gemacht, muss ich sagen“, fügte er an.
Die Leistung des Neuzugangs von ADO Den Haag war nicht nur für Schalke wichtig, sondern auch für ihn und seine Zukunft. Fraisls Vertrag läuft im Sommer aus, ein Angebot zur Verlängerung scheint auf sich zu warten. Doch das ist Zukunftsmusik, wie er kürzlich selbst betonte. Aktuell zählt der Aufstiegskampf des FC Schalke 04 und hierfür war der Dreier Gold wert.
Die Königsblauen haben 40 Zähler, sind punktgleich mit dem drittplatzierten Hamburger SV. Und: sie konnten ausnahmsweise die Konkurrenz, die erst am Samstag und Sonntag spielt, unter Druck setzen. „Ich habe das letzte Woche schon als Schlüssel der Konkurrenz bezeichnet, dass wir am Sonntag unter Druck waren und irgendwo dieser Druckkonstellation nicht gerecht wurden“, sagte Fraisl und betonte: „Jetzt haben wir vorgelegt. Die Gegner wissen: wenn sie den Vorsprung halten wollen, dann müssen sie.“