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Friedhelm Funkel
Sorge um MSV und Fortuna, Loblied auf Schalke und VfL

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Friedhelm Funkel: Sorge um MSV und Fortuna, Loblied auf Schalke und VfL
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RevierSport hat das kommende Aufeinandertreffen zwischen Fortuna Düsseldorf und FC Schalke 04 genutzt, um mit Trainer-Ikone Friedhelm Funkel über seine Ex-Klubs zu sprechen.

Friedhelm Funkel ist im Ruhestand. Der Fußballlehrer hat es sich mit seiner Familie im heimischen Krefeld gemütlich gemacht und ist ein interessierter Beobachter der Geschehnisse von der 1. Bundesliga bis hin zur Regionalliga.

Schließlich tummeln sich mit dem VfL Bochum, Fortuna Düsseldorf, MSV Duisburg oder auch KFC Uerdingen einige Ex-Klubs des 68-Jährigen in den verschiedenen Spielklassen.

RevierSport hat mit Friedhelm Funkel gesprochen - über...

... die Lage von Fortuna Düsseldorf: "Sie sind in einer Situation, die keiner in Düsseldorf erwartet hat. Es wurde eine Mannschaft zusammengestellt, die aufgrund ihrer individuellen Stärken ins obere Drittel kommen sollte. Das war, mit Blick auf den Kader, auch möglich. Mittlerweile liegt die Fortuna auf einem Relegationsplatz und besitzt drei Punkte Rückstand auf Sandhausen. Die Fortuna geht schweren Zeiten entgegen."

... den Trainerwechsel bei der Fortuna: "Aufgrund der misslichen Lage hat die Fortuna sich von Christian Preußer getrennt und Daniel Thioune verpflichtet. Aber auch er wird es schwer haben. Denn im Vergleich zu Mannschaften wie Sandhausen weiß dieser Fortuna-Kader gar nicht, wie Abstiegskampf geht. Wenn ich da auf die Sandhäuser und ihren Trainer Alois Schwartz schaue, dann weiß ich, dass die ganz genau wissen wie das da unten funktioniert. Hier ging es auch vom Saisonbeginn an um den Klassenerhalt, die Fortuna hat ganz andere Ziele ins Visier genommen. Da muss man erst einmal diese Lage verinnerlichen und damit klarkommen. Ich bin gespannt, aber mache mir auch ernsthafte Sorgen um die Fortuna."

Friedhelm Funkel - Trainerstationen im Überblick:

1. Juli 1989 bis 30. Juni 1990: VfR Neuss

1. Dezember 1990 bis 3. Juni 1991: Co-Trainer Bayer 05 Uerdingen

3. Juni 1991 bis 13. Mai 1996: Bayer 05 Uerdingen

13. Mai 1996 bis 19. März 2000: MSV Duisburg

19. September 2000 bis 1. Dezember 2001: Hansa Rostock

14. Februar 2002 bis 30. Oktober 2003: 1. FC Köln

1. Juli 2004 bis 30. Juni 2009: Eintracht Frankfurt

3. Oktober 2009 bis 30. Juni 2010: Hertha BSC

1. Juli 2010 bis 14. September 2011: VfL Bochum

19. September 2011 bis 1. April 2012: Alemannia Aachen

7. September 2013 bis 6. April 2014: TSV 1860 München

14. März 2016 bis 29. Januar 2020: Fortuna Düsseldorf

12. April 2021 bis 30. Juni 2021: 1. FC Köln

... das Duell zwischen Düsseldorf und Schalke am Samstag: "Hätte mir jemand vor der Saison gesagt, dass im Februar 2022 Düsseldorf auf Schalke trifft und das wird ein Duell eines Abstiegs- gegen einen Aufstiegskandidaten, dann hätte ich das nicht geglaubt. Ich hätte eher ein Spitzenspiel erwartet."

... die Saison des FC Schalke 04: "Sie haben im Sommer mehr als ein Dutzend Zu- und Abgänge gehabt. Dass das nicht sofort alles so rundläuft, war klar. Aber ich finde es stark von Schalke und Sportdirektor Rouven Schröder, dass sie an Dimitrios Grammozis festgehalten haben. Jetzt zahlt 'Dimi' das Vertrauen zurück. Sie sind nun gefestigt, stabil und nervenstark. Ich bin mir sicher, dass Schalke einen der ersten drei Plätze belegen wird."

... den Aufstiegskampf in der 2. Bundesliga: "Es ist alles sehr eng da oben. Jetzt haben aber die drei Großen so viel Fahrt aufgenommen, dass sie auch Darmstadt und St. Pauli überholen werden. Beide, sowohl St. Pauli als auch Darmstadt, spielen herausragende Runden. Es ist einfach geil, diesen Mannschaften zuzuschauen. Aber Schalke, Hamburg und Bremen sind noch einmal ein anderes Kaliber. Die drei werden es am Ende unter sich ausmachen. In welcher Reihenfolge, da mag ich mich diesmal nicht festlegen. Es wird ein sehr enges Rennen."

... die Saison des VfL Bochum: "Der VfL wird die Klasse halten, weil sie von Anfang an gelernt haben wie Bundesliga geht. Es ist überhaupt kein Beinbruch, wenn man mal 0:7 bei den Bayern verliert. Aber die Bochumer haben dann schnell aus dieser Niederlage gelernt. Sie agieren etwas zurückhaltender als es in der 2. Liga der Fall war, aber sie machen die Räume geschickt eng und fahren sehr gute Konter. Es macht Spaß, dem VfL von Trainer Thomas Reis zuzusehen. Fürth zum Beispiel hat es zu spät verstanden, dass man in der Bundesliga als Aufsteiger nicht so offensiv agieren kann wie in der 2. Liga. Sie haben sich jetzt etwas zurückgezogen und punkten regelmäßig. Doch der Rückstand ist schon zu groß. Der VfL hingegen ist voll im Soll - beißt, kämpft und wird den Klassenerhalt am Ende feiern."

Was ich weiß, ist, dass es beim MSV dramatisch ist. Ich hoffe nur, dass es am Ende nicht zu einem Drama kommen wird. Denn wenn man einmal in dieser Regionalliga ist, dann wird es brutal. Essen, Oberhausen, Aachen und andere tummeln sich auch seit Jahren in dieser schweren Liga.

Friedhelm Funkel

... das Duell am Samstag mit den Bayern: "Bei allem Lob, das ich dem VfL ausgesprochen habe: Gegen die Bayern reicht es nicht. Sie sind zurzeit in absoluter Bestverfassung. Da müsste schon alles zusammenkommen, damit Bochum punktet."

... die Lage des MSV Duisburg: "Ich hatte beim MSV eine super tolle Zeit. Wir sind in der Bundesliga Achter geworden, waren im Pokalfinale, haben international gespielt: tolle Zeiten. Deshalb schaue ich immer noch intensiv zum MSV rüber und gucke, was da passiert. Das, was ich aktuell sehe, ist wirklich besorgniserregend. 3:4, 0:5, 3:6: solche Niederlagen mit dieser Gegentoranzahl in kürzester Zeit zu kassieren, ist immer ein schlechtes Zeichen. Denn das Verteidigen muss ich als Mannschaft können - vor allen Dingen, wenn es um das sportliche Überleben geht! Warum das beim MSV nicht klappt, weiß ich nicht. Was ich weiß, ist, dass es beim MSV dramatisch ist. Ich hoffe nur, dass es am Ende nicht zu einem Drama kommen wird. Denn wenn man einmal in dieser Regionalliga ist, dann wird es brutal. Essen, Oberhausen, Aachen und andere tummeln sich auch seit Jahren in dieser schweren Liga."

... die Situation des KFC Uerdingen: "Ich lebe in Krefeld und zur Grotenburg habe ich knapp zwei Kilometer. Ich verfolge den KFC nun wieder ein bisschen intensiver als vorher. Es sind wieder vernünftige Leute am Werk und keine Hasardeure wie in der Vergangenheit. Bei fünf Absteigern in der Regionalliga West ist aber auch klar, dass es nicht klappen kann. Dafür ist die Mannschaft nicht gut genug. Der KFC wird absteigen. Was mir Hoffnung gibt, ist, dass sie jetzt schon im Hintergrund für die Oberliga planen. Der neue Vorstand scheint mir sehr seriös und vertrauensvoll zu sein. Wichtig wird sein, wieder in die Grotenburg zurückzukehren und innerhalb von zwei Jahren auch wieder in der Regionalliga zu spielen."

... ein mögliches Engagement beim KFC Uerdingen: "Das ist ausgeschlossen! Aber ich werde, wenn der KFC wieder in der Grotenburg spielt, sicherlich mal als Fan auf der Tribüne sitzen."

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