Die Formkurve von Fortuna Düsseldorf zeigt steil nach unten. Nach Platz fünf im Vorjahr hatte man sich von Uwe Rösler getrennt. Man wolle oben angreifen, intensives Pressing spielen, verkündete der damals neue Trainer Christian Preußer im Sommer. Die Realität ist eine andere: Angsthasenfußball, Platz 14, drei Punkte Vorsprung auf Platz 16 und die Konkurrenz spielt erst noch.
Die Fortuna selbst ist nun nach dem 0:1 gegen den 1. FC Nürnberg seit vier Spielen sieglos, zuhause setzte es vier Niederlagen, dreimal blieb die Preußer-Elf ohne Tor. Die Partie gegen Nürnberg wurde im Vorfeld für den Coach, der am Sonntag seinen 38. Geburtstag feiert, zu einem Endspiel erklärt. Doch nun gibt es offenbar die Kehrtwende. „Das würde ich absolut ausschließen. Es war kein Endspiel. Wir bewerten das Spiel und nicht das nackte Resultat. Die Leistung war über weite Strecken besser als im Spiel gegen Bremen und das lässt uns hoffnungsvoll in die Zukunft schauen“, sagte Fortunas Sportvorstand Klaus Allofs bei Sky.
Da stimmen ihm die Fans nicht zu, die schon während des Spiels und vor allem danach in den sozialen Medien ihrem Frust freien Lauf lassen. Für Preußer kein Problem: „Es zeigt mir, dass die Situation für alle Beteiligten sehr ernst ist. Dass wir nicht zufrieden mit der Heimausbeute sind ist völlig klar. Ich habe Verständnis, dass Wut und Ärger da sind“, sagte er auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. „Gleichzeitig betrachte ich es inhaltlich und inhaltlich war es trotz der Niederlage in Ordnung.“
Jetzt steht erst einmal die Länderspielpause an. Für Wechsel auf der Trainerposition für gewöhnlich ein gern genommener Zeitpunkt. Bei der Fortuna steht aber offenbar erst einmal die Nachbereitung des Spiels statt. Es sei viel Zeit zu trainieren, sagte Preußer am Freitagabend, und außerdem steht ein Testspiel an. Das nächste Ligaspiel für die Fortuna ist ein Auswärtsspiel bei Holstein Kiel.