Noch immer genießt Christian Pander hohes Ansehen bei den Fans des FC Schalke 04. Der versierte Abwehrspieler und Freistoß-Schütze ist mittlerweile 38 Jahre alt und hilft Spitzensportlern als Mentaltrainer. Dabei war seine erste Begegnung mit dieser Berufssparte in seiner damaligen Schalke-Zeit eher zwiegespalten. „Vor etwa 15 Jahren zu Schalker Zeiten mussten alle Spieler ein Erstgespräch mit einem Psychologen führen. Das hat mich total abgeschreckt“, erzählte Pander in der Sportbild. „Zuerst wurde ein Persönlichkeitstest gemacht, es ging etwa um die Fragen: Wie oft pro Woche gehst du feiern? Wie oft hast du Sex? Das beantwortet doch kein Spieler ehrlich – aus Angst, dass es der Trainer erfahren könnte. Im Gespräch mit dem Psychologen wurde nach Schema F eine Liste abgearbeitet und dann war‘s das. Ich habe mich als Mensch gar nicht abgeholt gefühlt.“
Von 2001 bis 2011 spielte Pander auf Schalke, und es gab durchaus Erlebnisse, in denen ein Psychologe angebracht gewesen wäre. Beispielsweise am 33. Spieltag der Saison 2006/2007, als Schalke bei Borussia Dortmund den Meistertitel durch eine 0:2-Niederlage verspielte. „Immer, wenn ich ein Revierderby anschaue, erinnere ich mich an dieses und zwei weitere Spiele zuvor, in denen wir es vergeigt und den Meistertitel hergeschenkt haben. Das habe ich noch nicht überwunden und es ärgert mich auch heute noch maßlos“, sagte Pander.
Die schönste Erinnerung an die Schalke-Zeit
Doch an viele schöne Ereignisse als Schalke-Profi erinnert er sich gerne zurück. „Für mich sticht immer eine Sache heraus. Nach meiner ersten langen Verletzungspause über 19 Monate mit drei Operationen habe ich im Dezember 2011 mein Comeback auf Schalke gegen Bayern gefeiert. Als ich in der 72. Minute eingewechselt wurde, stand das ganze Stadion auf und es war einfach nur Wahnsinn. Ich habe mich nachher selbst geärgert, dass ich die Szene, die Emotionen gar nicht so richtig wahrgenommen habe, weil ich gedanklich so im Tunnel, so auf das Spiel fokussiert war“, sagte Pander.
„Meine Familie und Freunde haben es mir später haargenau erzählt und ich habe Videos angeschaut. Weil mich viele Ärzte schon abgeschrieben hatten, mein Karriereende für besiegelt hielten, ist dieses Erlebnis viel höher zu hängen als der Treffer in Wembley bei meinem Nationalmannschaftsdebüt.“