Der FC Schalke 04 hat nach einem Elfmeter in der 99. Spielminute den Sieg gegen Werder Bremen noch aus der Hand geben müssen. Es wäre nach zuletzt drei Spielen ohne Dreier auch ein Signal an die Konkurrenz gewesen, dass mit diesem S04 wieder gerechnet werden muss.
Natürlich sind wir enttäuscht. Aber ich bin auch immer noch sehr wütend und aufgebracht. Man fühlt sich nach so einem Elfmeter in der Nachspielzeit schlichtweg betrogen
Peter Knäbel
Umso fassungsloser waren die Verantwortlichen und die Spieler, dass ihnen durch Schiedsrichter Tobias Stiehler der Sieg nach einem Videobeweis, der eigentlich eher für alle sichtbar bewiesen hat, dass da eben kein Foul war, noch genommen wurde.
Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel nahm anschließend bei „Sport1“ kein Blatt vor den Mund. „Natürlich sind wir enttäuscht. Aber ich bin auch immer noch sehr wütend und aufgebracht. Man fühlt sich nach so einem Elfmeter in der Nachspielzeit schlichtweg betrogen“.
Anschließend begründete der sichtlich aufgebrachte, aber klar und deutlich kommunizierende Knäbel seine Meinung: „Erstmal ist es für mich kein elfmeterwürdiges Foul, das ist das erste. Weil meiner Meinung nach keine Berührung stattgefunden hat. Und zum anderen hat der Schiedsrichter aus der Situation heraus entschieden, dass weitergespielt wird und ich finde es ist auf gar keinen Fall – noch mehr, als dass es kein Elfmeter ist – eine strittige Szene, wo der Kölner Keller einschreiten muss.“
Olaf Thon, der als Sport1-Co-Kommentator an seiner Seite stand, pflichtete ihm bei: „Wir haben sie (die Berührung) alle nicht gesehen. Und wir haben ja früher Fußball gespielt und uns ist ähnliches mit Sicherheit ein paar Mal passiert. Aber damals war es so, da hat der Schiedsrichter gepfiffen, der meint, etwas gesehen zu haben, da war das okay“.
Knäbel bat um Verständnis, dass die Mannschaft Zeit braucht, um das Ereignis zu verarbeiten und nicht direkt nach dem Spiel für Interviews zur Verfügung stand: „Die brauchen natürlich ihre Zeit, die muss man ihnen auch lassen“, sagte der frühere Bochumer. „Aber es ist völlig klar, dass sie jetzt ihre Emotionen erstmal verarbeiten und einordnen. Das fällt einem, wenn man nur zuguckt, natürlich deutlich leichter, als wenn man 98 Minuten auf dem Platz alles gegeben hat und dann wird man so um zwei verdiente Punkte gebracht.“