So richtig zufrieden kann Reinhold Ranftl mit den bisherigen Errungenschaften auf Schalke nicht sein. Nach zuletzt drei Pflichtspiel-Niederlagen herrscht schon wieder Unruhe, zudem war der Österreicher selbst nicht immer erste Wahl. In sechs von 14 Spielen stand der 29-Jährige bisher nur in der Startelf. Bei der vergangenen 2:4-Niederlage gegen Darmstadt wurde er nicht einmal eingewechselt.
"Ich habe das Niveau ein wenig anders eingeschätzt“, gesteht Ranftl in einem Interview mit dem Kicker. „Du musst bei jedem Spiel bei 100 Prozent sein, die Mannschaften und die Gegenspieler sind wirklich sehr gut. Ich habe zwar schon einige internationale Spiele absolviert, aber das kann man mit so einer Meisterschaft nicht vergleichen.“ Die 2. Bundesliga habe ein Top-Niveau, zudem sei der Schalker Spielstil anders, als er es aus Linz kennt, weshalb er nicht die Leistung gebracht habe, die er sich vorstellt. Mittlerweile habe er sich aber wieder rangekämpft. „In den Spielen habe ich teilweise schon gezeigt, was ich kann. Es war wichtig, mir selbst mehr Zeit zu geben, die habe ich einfach gebraucht.“
Er selbst sei mit dem klaren Ziel nach Schalke gekommen, dass der Klub wieder in der Bundesliga spielt, sagte er außerdem. „ Selbst wenn ich diese Saison kein Spiel mehr mache und wir aufsteigen, dann habe ich mein Ziel auch erfüllt. Egal, wie viel ich gespielt habe.“
Zumal er bereits früh festgestellt hätte, wie sehr der Fußball das Ruhrgebiet durchzieht: „Wenn ich hier auf der Autobahn unterwegs bin, sehe ich täglich Autos mit Schalke-Aufklebern, hier gibt es fast nur Fußball. Die Menschen halten sich am Fußball fest, sie leiden mit dem Verein mit und wollen nur das Beste. Wir für unseren Teil geben auch das Beste, manchmal funktioniert es, manchmal leider nicht.“ Im Ruhrpott herrsche „Fußball pur“: Ich habe da auch mit vielen Leuten drüber gesprochen. Gegen Dresden zum Beispiel waren 54.000 Fans in der zweiten Liga im Stadion. Das waren die meisten Zuschauer, vor denen ich jemals gespielt habe. Das war eine geile Erfahrung und da sieht man, was für eine Zugkraft Schalke 04 hat.“