Außenverteidiger Mehmet Can Aydin von Fußball-Zweitligist FC Schalke 04 hat in einem Interview Einblicke in seine Gefühlswelt vor seinem Profidebüt im April dieses Jahres gewährt. Nachdem er schon „zwei oder drei Tage vorher“ von Trainer Dimitrios Grammozis erfahren hatte, dass er beim Spiel bei Bayer Leverkusen (1:2) in der Startelf stehen würde, war der 19-Jährige „total nervös“, wie er bei Goal und Spox erklärt hat.
Als „ganz schlimm“ hat der deutsche U20-Nationalspieler die Nacht vor dem Spiel in Erinnerung, in der kaum schlafen konnte. „Auf dem Weg zum Stadion und in der Kabine hatte ich von der ganzen Aufregung dann auch noch Magenschmerzen“, gab Aydin zu. Erst mit dem Anpfiff war die Nervosität weg „und ich hatte einfach nur Bock, mich zu zeigen.“
Auf dem Weg zum Stadion und in der Kabine hatte ich von der ganzen Aufregung dann auch noch Magenschmerzen.
Mehmet Aydin
Bis Aydins erstem Bundesligaspiel war es ein langer Weg für ihn und seine Familie, die viel geopfert hat, um den talentierten Rechtsverteidiger zu fördern. So fuhr Aydins Vater seinen Sohn mehrmals wöchentlich zwei Stunden aus der Nähe von Aachen nach Gelsenkirchen zum Training. „Es ist schon der Wahnsinn, was mein Vater wegen mir durchgemacht hat“, sagt der Schalker heute. „Doch ihm war es wichtig, dass ich gut ausgebildet werde. Auf Schalke. Und irgendwann von Norbert Elgert.“
Schalke-Ikone Mike Büskens für Mehmet Can Aydin "wie ein Onkel"
U19-Trainer Elgert war es auch, der Aydin vom Offensivspieler zum Rechtsverteidiger umgeschult hatte. „Er meinte zu mir, er würde auf dieser Position die besten Chancen für mich sehen, in den Profibereich zu kommen.“ Eine Entscheidung, die sich mit Blick auf Aydins verwirklichten Profi-Traum ausgezahlt hat, für den Deutsch-Türken allerdings anfangs nur „sehr schwer zu akzeptieren war“, wie er erklärte, „weil Offensivspieler ja eher im Fokus stehen als Defensivspieler. Aber er hatte recht.“
Auf der rechten Defensivseite stand Aydin mit seinen 19 Jahren in sechs der acht Schalker Pflichtspiele der laufenden Saison auf dem Rasen. Viel gelernt hat er bei den Profis von Co-Trainer und Vereinsikone Mike Büskens. „Ich habe viel von ihm gelernt. Wir haben auf und neben dem Platz ein super Verhältnis zueinander. Ich kann immer zu ihm kommen und mit ihm sprechen, auch über persönliche Themen“, schwärmt Aydin. Büskens würde der Schalker Jungprofi „schon fast als Familienangehörigen bezeichnen. Wie ein Onkel, der immer ein offenes Ohr hat“.