Den Start in die Zweitliga-Saison 2021/22 hat sich Dimitrios Grammozis sicher anders vorgestellt. Der Trainer des FC Schalke 04 musste am Freitagabend mit ansehen, wie seine Mannschaft im Eröffnungsspiel der neuen Spielzeit dem Hamburger SV aufgrund zweier später Gegentreffer mit 1:3 (1:0) unterlag. Es war das erste Zweitliga-Spiel der Schalker Vereinsgeschichte seit über 30 Jahren.
"Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen", sagte Grammozis nach dem Spiel bei Fernsehsender Sat1. Seine Mannschaft erwischte eigentlich einen guten Start und ging bereits nach sieben Minuten durch Simon Terodde in Führung. Vorausgegangen war eine starke Balleroberung von Dominick Drexler und eine starke Umschaltbewegung. "Vor allem in der Anfangsphase hatten wir viele gute Ballgewinne", stellte deshalb auch der 43-Jährige fest.
Dennoch: Nach einiger Zeit bekam der HSV mehr Ruhe ins Spiel und konnte der Partie vermehrt den eigenen Stempel aufdrücken. Das bedeutet: Viel Ballbesitz, während Schalke weitestgehend hinterherlaufen musste. Schalke hatte am Ende des Spiels nur 24 Prozent Ballbesitz. "Wir wussten, dass wir nicht viel Ballbesitz haben werden", meinte Grammozis.
Grammozis: "Wir hatten nicht weniger Chancen"
Die Königsblauen brachten die Führung dennoch in die Halbzeit. Kurz nach der Pause glich Robert Glatzel jedoch per Abstauber aus (52.). Schalke reagierte eigentlich gut und hatte durch Thomas Ouwejan und Terodde weitere Großchancen - die blieben aber ungenutzt. "Wir hatten sicher nicht weniger Chancen als Hamburg", meinte der S04-Trainer.
Der kleine, aber feine Unterschied: Der HSV präsentierte sich abgezockter im Abschluss. Moritz Heyer (85.) drehte die Partie, Bakery Jatta besorgte noch den 3:1-Endstand. Während die Hamburger dadurch logischerweise vorerst die Tabellenführung übernahmen, steht Schalke erst einmal wieder auf dem 18. Platz. Grammozis wollte die Niederlage jedoch nicht überbewerten: "Wir haben gegen eine echte Top-Mannschaft gespielt." Trotzdem dürfte vor dem Auswärtsspiel bei Holstein Kiel (1. August, 13.30 Uhr) schon etwas Druck herrschen.