Elf Jahre nach dem letzten Abstieg aus der Bundesliga ist der VfL Bochum wieder im Oberhaus angekommen. Herzlichen Glückwunsch, eine Stadt liegt sich gefühlt in den Armen, auch wenn man das aktuell leider immer noch nicht darf. Das ist der einzige Makel, an dem niemand etwas ändern kann.
Doch der Jubel kennt trotzdem keine Grenzen. Eine Stadt im blau-weißen Himmel, in der neuen Spielzeit geht es wieder gegen die Bayern, den BVB oder Gladbach. Große Fußballtage an der Castroper, dann vermutlich wieder vor Zuschauern.
Und das Erfolgsrezept der Bochumer ist scheinbar so einfach: Schon in der Rückserie der vergangenen Spielzeit wurde der Grundstein gelegt, als man im Abstiegskampf eine neue Mentalität entwickelte und eine Serie hinlegen konnte, die aufhorchen ließ. Im Anschluss wurde der Kader klug ergänzt. Und vor allem herrschte Ruhe. Auf allen Ebenen. Auch nach Niederlagen, was auch daran lag, dass die Mannschaft immer reagierte. Nach jeder Pleite folgte ein Sieg.
Der Klub hat in dieser Saison den Charaktertest auf allen Ebenen bestanden. Denn dass die Bochumer oben mitmischen können, davon sind viele Experten ausgegangen. Trotzdem wurden als Favoriten andere Vereine gehandelt. Der HSV, Hannover 96, der Absteiger Fortuna Düsseldorf.
Doch während bei den drei anderen Traditionsvereinen eben nicht an Ruhe zu denken war, schlich sich der VfL Bochum im Windschatten davon. Und feiert nun im großen Stil. Das haben sich die Mannschaft und die Fans verdient.
Hinter den Kulissen wird mit Sicherheit schon die Arbeit beginnen für die Bundesliga. Denn ab sofort ändern sich die Vorzeichen wieder. Der VfL Bochum wird der Underdog sein, in nahezu jeder Partie. Bochum wird als Abstiegskandidat in die Saison gehen. Es wird mehr Niederlagen geben als bisher, auch Unruhen sind in diesem Zuge wahrscheinlich.
Und dann kann der VfL zeigen, wie gefestigt das Konstrukt ist, was man sich in den letzten Monaten aufgebaut hat. Doch jetzt ist das noch Zukunftsmusik, erstmal sollen alle Beteiligten den Erfolg genießen. Denn das war harte Arbeit, für die man sich jetzt auch mal feiern lassen darf.