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Der große VfL-Krisenreport - Teil 1

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Der VfL Bochum ist in der 2. Bundesliga auf den elften Tabellenplatz zurückgefallen. Im Jahr 2019 hat der Pott-Klub aus zehn Spielen nur acht Punkte geholt. Der große RevierSport-Krisenreport. Teil 1.

Es war der 19. Januar 2019, der letzte Abend im Trainingslager in Marbella: gemeinsames Essen der Mannschaft mit Fans und Sponsoren. Hinter den VfL-Spielern und auch den Bochumer Bossen lagen sechs intensive Tage unter der spanischen Sonne, die Hoffnung machten, in der Rückrunde oben angreifen zu können. Natürlich rief keiner der VfL-Verantwortlichen öffentlich und intern das klare Ziel „Aufstieg“ aus, der eigene Anspruch war und ist es aber dennoch, sich vor allem langfristig im oberen Tabellendrittel festzuspielen.

Relegationsplatz drei war zu diesem Zeitpunkt (18 Spiele gespielt) sieben Zähler entfernt. Im Hinterkopf dabei: der fulminante 3:2-Auswärtserfolg beim 1. FC Köln. Der Start in das Fußballjahr 2019 (2:1 im Derby gegen den MSV), dazu die Eindrücke der äußerst stabilen Hinrunde, in der der VfL mit Trainer Robin Dutt satte 24 Zähler holte, befeuerte die Euphorie im Bochumer. Doch als beim Auswärtsspiel beim SV Sandhausen die zweite Halbzeit angepfiffen wurde, sollte alles anders kommen.

Für einen Teil der VfL-Mannschaft war die 0:3-Schlappe beim abstiegsbedrohten SV Sandhausen der Anfang vom Ende. Die Folge in den kommenden Wochen: Der VfL Bochum rutschte in eine tiefe Krise - zum ersten Mal unter dem sportlichen Führungsduo um Dutt und Geschäftsführer Sport Sebastian Schindzielorz. Zahlreiche Akteure patzten in unterschiedlichen Spielen, dann machte auch der Trainer einen schweren Fehler: Gegen Holstein Kiel setzte er zum ersten Mal auf eine Fünferkette. Die Verunsicherung war von der ersten Minute an spürbar. Das Resultat: ein 0:3 zur Pause und Pfiffe im eigenen Ruhrstadion. Fazit: Der Monat Februar hat den Rest der Saison für Bochum versaut. Immer mehr Themen begleiteten den VfL naturgemäß unter der Woche. Auslaufende Verträge von Leistungsträgern, ein überalterter Kader, kein Eigenantrieb, Missstimmung in der Mannschaft - all das wurde dem VfL Bochum vorgeworfen. Nach RevierSport-Informationen war und ist das Gefüge intakt - bis auf eine Ausnahme.

Gegen das Verletzungspech ist beim VfL Bochum kein Kraut gewachsen

Faktor Kruse: Bereits zum Ende des vergangenen Jahres verließ Robbie Kruse (30) eine von zwei internen WhatsApp-Gruppen. Ein klares Indiz: Kruse hat keinen Bock mehr auf Bochum. Sportlich spielt er schon länger keine Rolle, seine Motivation in Bezug auf das Mannschaftstraining tendierte in Richtung Nullbereich. Gegenüber der Mannschaft habe er sich laut RevierSport-Informationen in Sachen Verhalten seit seiner Bochum-Ankunft zwar nicht verändert, eine Trennung zum Saisonende ist dennoch in Stein gemeißelt. Schon im Winter hofften die VfL-Verantwortlichen, dass sich Kruse beim Asien-Cup mit der australischen Nationalmannschaft in den Fokus anderer Klubs spielen würde, um ihn zu verkaufen. Doch das geschah nicht. Mittlerweile ist auch der 30-Jährige ein Name auf der langen Verletzungsliste des VfL - ein weiterer Grund für die momentane sportliche Misere.

Faktor Verletzungen: Gegen den Hamburger SV (0:0) und Jahn Regensburg (1:2) fehlten dem Pott-Klub jeweils zehn (!) Spieler - das ist fast eine komplette Mannschaft. Trainer Robin Dutt sagte diesbezüglich nicht ohne Grund öffentlich: „So etwas habe ich in meiner Karriere noch nicht erlebt. Wir müssen jede Woche einen weiteren Ausfall hinzufügen.“Die Ausfälle wogen jeweils schwer: Simon Zoller, Tom Weilandt, Maxim Leitsch, Thomas Eisfeld, Milos Pantovic, Sebastian Maier, Danilo Soares - sie alle waren und sind als Eckpfeiler im Dutt-Team eingeplant und fehlten beziehungsweise fehlen mehrere Wochen. Gegen Jahn Regensburg musste der Trainer mit Baris Ekincier beispielsweise einen Spieler einwechseln, der zuvor drei Monate Sportverbot hatte, noch nicht einmal joggen durfte. Fakt ist: Die Mannschaft war so vor der Saison nicht zusammengestellt.

Der VfL ist ein Verein mit mittlerem Etat in der zweiten Bundesliga, der natürlich den Anspruch hat, sich langfristig auf den oberen Tabellenplätzen festzusetzen und perspektivisch in Richtung Aufstieg zu schauen. Wenn aber wesentliche Stammspieler teilweise monatelang ausfallen, dann kann intern kein Konkurrenzkampf mehr ausgeübt werden. Genau das wurde dem VfL gerade im Monat Februar zum Verhängnis. Die vier Pleiten sorgten für einen Spannungsabfall im Team, der durch motiviertes Personal von außen nicht aufgefangen werden konnte. Sebastian Schindzielorz nahm die vielen Ausfälle nach der Jahn-Pleite nicht als Ausrede - das ehrt ihn - einen erheblichen Anteil an der Entwicklung im Jahr 2019 haben sie dennoch.

Autor: Christian Hoch

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17 1. FC Köln 30 4 10 16 23:53 -30 22
18 SV Darmstadt 98 30 3 8 19 30:72 -42 17
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
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11 VfL Bochum 15 4 8 3 23:22 1 20
12 1. FC Union Berlin 15 6 2 7 17:25 -8 20
13 FSV Mainz 05 15 5 4 6 19:17 2 19
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
16 1. FC Union Berlin 15 2 3 10 9:25 -16 9
17 FSV Mainz 05 15 0 8 7 12:31 -19 8
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