„Wir werden auch jetzt wieder aufstehen. Wir werden nicht sagen, dass die Saison zu Ende ist und wir nicht mehr spielen“, sagte VfL-Torwart Manuel Riemann nach dem 1:2 im eigenen Ruhrstadion gegen Aufsteiger SC Paderborn. Und das ist auch mehr als nötig. Denn nach der zweiten Pleite in Folge macht sich langsam Ernüchterung in Bochum breit - dem VfL droht ein langweiliges Saisonende. Denn bei vier Punkten Rückstand auf Platz sieben ist sogar das formulierte Minimalziel vor der Saison vorerst ein gutes Stück entfernt. An den Relegationsplatz denken - bei sieben Punkten Rückstand auf Union Berlin - momentan selbst die größten Optimisten nicht. Der VfL muss aufpassen, dass er sich das, was er sich seit nunmehr fast genau einem Jahr mühsam aufgebaut hat, nicht leichtfertig verspielt.
Nach dem 21. Spieltag der vergangenen Saison hatte der VfL 23 Punkte auf dem Konto - Platz 16 war nur einen Zähler entfernt. Es stimmt: Bochum steht momentan wesentlich besser da als im vergangenen Jahr, in der Hinrunde glänzte man zum Teil auch spielerisch, es kehrte eine wohltuende Ruhe rund um den Pott-Klub ein. Es gibt auch jetzt noch überhaupt keinen Anlass, alles und jeden infrage zu stellen und am großen Ganzen zu zweifeln. Aber: Der aktuelle Negativ-Trend darf nicht ignoriert werden.
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Schon nach dem 2:1-Erfolg zum Auftakt in die Restrunde gegen den MSV Duisburg war die Dutt-Elf teilweise zu nachlässig, beim 0:3 in Sandhausen verlor sie in der zweiten Halbzeit komplett die Nerven, zuhause gegen Paderborn kam kaum ein Spieler annähernd an sein eigentliches Leistungsniveau heran. Kein Auftritt im neuen Jahr überzeugte restlos. Zusammen mit den Testspielen aus der Wintervorbereitung hat der VfL sechs Spiele absolviert. Die Bilanz: Ein Sieg, ein Unentschieden, vier Pleiten. Aus drei Pflichtspielen sammelte Bochum lediglich drei Zähler. Und während die Mannschaften über Bochum konstant punkten, verliert der VfL immer mehr den Anschluss an die oberen Ränge.
Beim krisengeplagten FC Ingolstadt ist am kommenden Wochenende (Samstag, 13 Uhr) ein Sieg deswegen fast schon Pflicht, um einerseits wieder in die Spur zu finden und andererseits zumindest den Anschluss nach oben nicht zu verlieren - sonst droht eine Spielzeit im Niemandsland der zweiten Bundesliga.
Autor: Christian Hoch