Mit Statistiken ist es im Fußball ja so eine Sache. Stets bestimmt das Tagesgeschehen die Lesart des Zahlenwerks. So erwartet den VfL Bochum nach der 1:3-Heimniederlage gegen St. Pauli am Samstag mit Union Berlin kein Geringerer als der ungeschlagene Tabellendritte der 2. Bundesliga mit der ligaweit besten Defensive (zwölf Gegentore). Und da der VfL in dieser Saison erst ein Auswärtsspiel gewinnen konnte, rechnen die Spieler wohl zu Recht mit einer äußerst anspruchsvollen Aufgabe.
"In Berlin zu gewinnen, wird richtig, richtig schwer", blickt Anthony Losilla dann auch mit jeder Menge Respekt auf den kommenden Gegner. "Es ist kein Zufall, dass sie noch klein Spiel verloren haben. Das wird eine richtig harte Nuss", sagt auch Lukas Hinterseer. Dennoch habe der VfL die Qualität, den Köpenickern die erste Niederlage in dieser Saison zuzufügen. Und auch Robert Tesche ist überzeugt: "Irgendwann ist immer das erste Mal."
Bochum hat genauso viele Spiele gewonnen wie Union
Hätten die Bochumer am Montag indes nicht gegen den FC St. Pauli verloren, stünden wohl ganz andere Zahlen im Fokus. Denn auch so kann man die VfL-Statistik lesen: Mit sechs Spielen haben die Bochumer genauso viele Partien gewonnen wie Union Berlin. Und auch auswärts hat der VfL erst ein Spiel verloren.
Schwaches Abwehrverhalten gegen St. Pauli
Fest steht: Will der VfL in Berlin bestehen, muss er vor allem defensiv sicherer stehen als am Montag gegen St. Pauli. Gerade bei den Gegentoren machten es die Bochumer den Hamburgern viel zu einfach, verteidigten geradezu sorglos. Das prangerte auch Trainer Robin Dutt nach dem Spiel öffentlich an: "“Unsere Restverteidigung war sehr offen. Das sind wir von der Mannschaft nicht gewohnt.”
Eine durchaus berechtigte Ansage, wie auch Rechtsverteidiger Stefano Celozzi eingesteht: "Es gab genügend Punkte, die man kritisieren konnte." Demzufolge lag der Fokus in der Trainingswoche auf dem Defensivverhalten. "Wir haben das Spiel gegen St. Pauli analysiert. Da wurde deutlich, dass wir einige Situationen schlecht und nicht konsequent genug verteidigt haben", erklärt Anthony Losilla und mahnt: "Wir müssen auch defensiv denken.". Stürmer Lukas Hinterseer ist überzeugt: "Das werden wir am Samstag besser machen. Wir müssen versuchen, die Null zu halten. Für Tore sind wir immer gut."
Weilandt wieder im Training
Dabei helfen, diese zu erzielen wird voraussichtlich auch Tom Weilandt können, der unter der Woche wegen muskulärer Probleme etwas kürzer treten musste. Am Donnerstag trainierte der Angreifer jedoch bereits wieder wieder mit der Mannschaft.
Mit einem guten Ergebnis wollen die Bochumer Spieler dann dafür sorgen, dass vor dem letzten Spiel des Jahres beim 1. FC Köln wieder die positiven Zahlen der VfL-Statistik im Vordergrund stehen. Denn auch Lukas Hinterseer weiß: "Stimmen und Stimmungen ändern sich so schnell von Spiel zu Spiel." fn