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Zu schlecht für Schalke
Jetzt winkt Sobottka die Bundesliga

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Zu schlecht für Schalke: Jetzt winkt Sobottka die Bundesliga
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Bei Schalke 04 wurde Marcel Sobottka als B-Jugendfußballer aussortiert. Mit Fortuna Düsseldorf kämpft er sieben Jahre später um den Aufstieg.

Bei Schalke 04 war Marcel Sobottka mit 16 Jahren für nicht gut genug befunden und aussortiert worden. Ausgerechnet sein Lieblingsklub setzte den gebürtigen Gelsenkirchener vor die Tür und hing dessen Profikarriere an den seidenen Faden. „Das war natürlich eine große Enttäuschung. Und dennoch habe ich den goldrichtigen Weg gewählt“, sagt Sobottka gut sieben Jahre später. Der defensive Mittelfeldspieler ist mittlerweile Leistungsträger bei Fortuna Düsseldorf, steht an der Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga und kann mit einem Sieg im West-Duell mit dem VfL Bochum am Freitag (18.30 Uhr/Sky) dem ersehnten Sprung in die Bundesliga wieder ein gutes Stück näherkommen.

Über eine Rückkehr zu Schalke, dann in einem Duell im roten Dress gegen Königsblau, denkt Sobottka nicht nach. Noch nicht. Sechs schwere Pflichtspiele bis zum Saisonende sprechen strikt gegen voreilige Schlüsse. Trotz üppiger acht Punkte Vorsprung auf den Tabellendritten Holstein Kiel. Defensivspezialist Sobottka, der auch als Innenverteidiger agieren kann, ist ohnehin nicht der Typ für ausgeprägte Rache-Gelüste: „Ich denke nur an Dinge, die ich beeinflussen kann. Das Spiel am Freitag gegen Bochum, das kann ich beeinflussen - wenn es gut läuft.“

Sobottka: "Bei der Schalke war der Druck unheimlich hoch"

Einfluss auf seine Profikarriere nahmen früh andere. Christoph Klöpper und Alparslan Güven etwa, seine B-Jugentrainer bei der SG Wattenscheid 09. Oder Stefan Janßen bei Rot-Weiß Oberhausen. „Beide Vereine haben mir sehr viel Spielpraxis verschafft und mir dabei unheimlich geholfen, Selbstvertrauen nach dem Aus bei Schalke zurückzugewinnen“, sagt Sobottka, „bei Schalke war der Druck unheimlich hoch, selbst in der Jugend. In Wattenscheid und in Oberhausen habe ich den Spaß am Fußball zurückgefunden.“

Natürlich lagen die Zweifel bleischwer auf dem Gemüt eines damals 16-Jährigen, es überhaupt zu den Profis zu schaffen. Doch Sobottka biss sich durch. Bekam dann eine zweite Chance. Ausgerechnet bei Schalke 04. Talente-Förderer Norbert Elgert holte Sobottka für seine U19-Auswahl zurück. Seine Mitspieler unter anderem: Weltmeister Julian Draxler und Max Meyer.

Sobottka kam auf Schalke über Aufwärmrunden nie hinaus

Und die Chancen auf einen königsblauen Bundesliga-Einsatz standen nach dem Winter-Trainingslager in Katar 2015 auch gar nicht so schlecht. Der damalige Schalke-Manager Horst Heldt adelte Sobottka als Gewinner der Übungswoche. Anschließend traute sich Trainer Roberto di Matteo allerdings nicht, seinen Jungspund zu bringen. Über Aufwärmrunden, auch im Estadio Bernabeu von Real Madrid, kam Sobottka nie hinaus. „Bei Schalke war da ziemlich Druck auf dem Kessel. Ich weiß aber auch nicht, ob ich wirklich gut performt hätte damals“, sagt Sobottka.

Bei der Fortuna macht er genau das. Seit zweieinhalb Jahren. In dieser Saison besonders eindrucksvoll. Nur zwei Partien verpasste der 23-Jährige: beim 1:3 gegen Dresden wegen einer Gelb-Sperre, beim 3:4 in Regensburg erkrankt. Ohne Staubsauger Sobottka, der sich über gewonnene Zweikämpfe fast mehr freut als über seine seltenen Tore, tut sich Düsseldorf offenbar schwerer.

Gegen Bochum am Freitag wird Trainer Friedhelm Funkel wieder auf Marcel Sobottka setzen. Ob der schon tauglich ist für erstklassige Aufgaben? „Das weiß ich nicht, ich habe ja in der Bundesliga noch nie gespielt. Zweite Liga kann ich aber“, versichert Sobottka.

Schafft Fortuna den Aufstieg?

Zeit hat er als 23-Jähriger ja noch, vermeintliche Defizite auszubügeln. „Ich muss am Ball ruhiger, sicherer werden und könnte auch meinen linken Fuß verbessern“, sagt der Gelsenkirchener selbstkritisch. Ob er jemals an die Positionsvorbilder heranreichen wird? An Toni Kroos bei Real Madrid etwa, seine Kollegen wie Abräumer Casemiro oder Ballkünstler Luka Modric - oder an den quirligen Ilkay Gündogan bei Manchester City? „Etwas abschauen gehört zum Job dazu. Trotzdem sollte man realistisch bleiben. Mir gefällt es nicht, im Konjunktiv zu denken.“ Genau deshalb lässt sich Sobottka auch nicht nur finalen Prognose hinreißen. Schafft Fortuna den Aufstieg? „Unser Ziel ist es unter den besten sechs Mannschaften einzulaufen.“ Das schließt Platz eins und zwei allerdings mit ein.

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