Alain Caparros, Vorstandsvorsitzender der REWE Group, sagte im Gespräch mit der Bild-Zeitung, er könne nicht zulassen, "dass REWE im Zusammenhang mit Gewalt und Kriminalität im Umfeld des Fußballs in Verbindung gebracht wird. Darüber müssen wir jetzt sprechen."
Er habe sich bereits mit dem Präsidenten Werner Spinner und dem Verwaltungsratsvorsitzenden Werner Wolf in Verbindung gesetzt. "Wir müssen über das sprechen, was passiert ist, und wie Gewalttätern und Kriminellen Einhalt geboten werden kann." Bei der harten Linie gegen Chaoten und Gewalttäter brauche der Verein die Unterstützung der Sponsoren. "Dazu sind wir bereit", sagte Caparros, der nicht mit unmittelbaren Konsequenzen drohte.
FC-Abwehrspieler Pezzoni hatte um Auflösung seines Vertrages gebeten, nachdem er vor seiner Haustür und im Internet bedroht worden war. Doch dies war nicht der einzige Vorfall bei den Kölnern in der jüngeren Vergangenheit. "Die Angriffe gegen Fans anderer Mannschaften, Angriffe gegen Ordner und die Polizei, der Beinahe-Spielabbruch in der letzten Saison. Und jetzt der Fall Pezzoni...", sagte Caparros: "Es ist in letzter Zeit viel zu viel passiert."
Der Verein bemühte sich nach der harschen Kritik in der Öffentlichkeit an der Auflösung des Vertrages mit Pezzoni um Schadensbegrenzung. In einer Erklärung auf der Klub-Homepage betonte Geschäftsführer Claus Horstmann, der FC habe nicht auf Druck einiger Gewaltbereiter gehandelt. "Kevin Pezzoni und der 1. FC Köln haben den Vertrag nicht wegen ein paar Chaoten aufgelöst, die den Spieler bedrängt haben. Es ist absurd anzunehmen, der 1. FC Köln kapituliere vor aggressivem Verhalten einzelner Störer."
Inzwischen hat der Zweitligist eine weitere Person ausfindig gemacht, die in einer Facebook-Gruppe zur Gewalt gegen Pezzoni aufgerufen hatte. Das Mitglied wurde aus dem Verein ausgeschlossen. Pezzoni (23) selbst wird laut Auskunft des Klubs Anzeige erstatten.