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VfL: Im Test
Einstelliger Tabellenplatz ist möglich

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VfL: Wunden sind geleckt, jetzt geht es wieder los
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Der Kader des VfL Bochum hat sich neu formiert, die Vorbereitung lief weniger berauschend. Jetzt gilt es in der Liga zu beweisen, dass man konkurrenzfähig ist.

Nach einer Saison voller Pleiten, Pech und Pannen, die sowohl sportlich als auch wirtschaftlich schlichtweg als „Katastrophensaison“ einzuordnen war, leckte der VfL in der Sommerpause die Wunden, stopfte durch Verkäufe wirtschaftliche Löcher und drehte jeden Euro dreimal um.

Vorbereitung Die Vorbereitung lief alles andere als erfolgsversprechend. Das Begann schon damit, dass Mirkan Aydin und Faton Toski, die Stammplatzambitionen hegten, weiterhin lange Verletzungen auszukurieren müssen. Dass sich in Barsinghausen am ersten Trainingslagertag mit Michael Esser und Patrick Fabian erneut zwei Akteure schwer verletzten, passt ins Bild. Dass auch Michael Delura frühestens im September anfängt und Jonas Acquistapace die letzten zwei Wochen eine Pause einlegen musste, war alles andere als leistungsfördernd. Die Folge: in den Testspielen musste Bergmann viel experimentieren, die Negativ-Ergebnisse sprechen Bände.


Testspiele VfL Bochum - SC Willingen 10:0 VfL - Sauerland-Auswahl 4:0 VfL - VfB Hüls 0:2 VfL - RWO 3:0 VfL - Viktoria Köln 3:1 VfL - VfL Osnabrück 1:3 VfL -TSV Havelse 1:2 VfL- Borussia Mönchengladbach 1:4 Torschützen: Iashvili, Dabrowski (je 4), Dedic, Endgelbrecht (je 3), Bertram (2), Freier, Goretzka, Scheidhauer, Maltritz, Gelashvili, Sinkiewicz (je 1), Fejzulahi (1/Gastspieler) Bilanz: 8 Spiele, 4 Siege, kein Remis, 4 Niederlagen, Tore: 23:12

Abwehr In allen Mannschaftsteilen zwickte es während der Vorbereitung, auch in der Abwehr. In der Mitte deutet Lukas Sinkiewicz an, dass er zum Stabilitätsfaktor werden kann. Acquistapace und Holmar Eyjolfsson sind brauchbare Alternativen. Dafür machen die Außen Sorgen. Carsten Rothenbach konnte noch nicht unter Beweis stellen, dass er der Mannschaft helfen kann. Sein Back-up Florian Brügmann wird dringend links gebraucht, nachdem Faton Toski weiter ausfällt und Mounir Chaftar nach monatelanger Verletzung noch nicht das Stehvermögen für 90 Minuten hat.

Mittelfeld Hier hat der VfL die wenigsten Probleme. Ob mit Raute oder Doppelsechs, mit Christoph Kramer, Christoph Dabrowski und dem jungen Leon Goretzka, Bergmann hat defensiv alle Möglichkeiten. Unklar ist noch, ob Yusuke Tasaka vom taktischen Verständnis her so weit ist, dass er auf der Zehnerposition auch die Defensivaufgaben bewältigen kann. Ansonsten bietet er sich in der Raute für beide Außenbahnen an, wobei er sich links wohler fühlt und rechts den Platz für Slawo Freier frei machen würde. Goretzka muss in die Zentrale. Dringend herbeigesehnt dürfte Michael Delura sein, aber auch Mirkan Aydin.

Einstelliger Tabellenplatz ist realistisch

Angriff Zlatko Dedic und Alexander Iashvili sind nach der Vorbereitung die Idealbesetzung als Doppelspitze. Dahinter machen Nika Gelashvili und Kevin Scheidhauer schon mächtig Druck. Gesellt sich Aydin hinzu, hat der Trainer fünf Angreifer für zwei Positionen, denn es wird auf jeden Fall bei einer Doppelspitze bleiben.

Stärken/Schwächen Die Stärken schlummerten in der Vorbereitung noch im Verborgenen. Vielleicht ist es hilfreich, dass nach außen keine unrealistischen Saisonziele ausgegeben wurden. Die neue Bescheidenheit nimmt ein wenig den Druck. Doch nur, wenn sich die vielen Youngster beim Sprung ins kalte Zweitliga-Wasser schnell freischwimmen, kommen die Stärken zum tragen. Schwächen gab es in der Vorbereitung reihenweise zu sehen. Immer wieder fühlte man sich an die letzte Spielzeit erinnert, wo krasse individuelle Fehler, die zu Gegentoren führten, auf der Tagesordnung standen. Nicht zu übersehen: die eklatanten Schwächen auf den Außenverteidigerpositionen.

Prognose Der VfL wird in der kommenden Spielzeit Woche für Woche vor schwierigste Aufgaben gestellt. Einen so radikalen Umbruch, wie in diesem Sommer, hat es schon seit Jahr und Tag an der Castroper Straße nicht mehr gegeben. Sollte sich das Verletzungspech der letzten Monate reduzieren, wird der VfL über kurz oder lang den Sprung ins gesicherte Mittelfeld schaffen, dann ist sogar ein einstelliger Platz realistisch. Mit entscheidend wird sein, ob die Zuschauer die Geduld aufbringen, die man braucht, um eine junge Mannschaft zu formen.

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