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Appell an den Teamgeist

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VfL: Philipp Heerwagen fühlt sich nicht willkommen
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Um Philipp Heerwagen ist es an der Castroper Straße ruhig geworden. Sehr ruhig. Obwohl der Keeper bereits in sein sechstes Jahr beim VfL Bochum geht.

Nach einem halben Jahr Ausleihe an den FC St. Pauli, stand der Keeper pünktlich zum Trainigsstart wieder auf der Matte. Dabei ließen die Verantwortlichen keinen Zweifel daran, dass sie ohne den bayerischen Schlussmann planen.

Der ungewollte Gast

Der Torhüter sieht das mit gemischten Gefühlen. „Das ist wie wenn du auf eine Party gehst ohne eingeladen zu sein.“ Ein Jahr läuft sein Vertrag noch, die Hoffnungen, noch einmal in einem Pflichtspiel zwischen den Pfosten des VfL zu stehen, sind gleich Null. Deshalb versucht sein Berater Robert Schneider eine Lösung zu finden. Doch Heerwagen gibt sich keinen Illusionen hin. Der Torhütermarkt ist derzeit äußerst schwierig und nahezu voll.

Heerwagen ist überrascht, dass sich überhaupt wieder einmal ein Journalist nach ihm erkundigt. „Es ist schon verdammt lange her, dass mich jemand gefragt hat, wie ich mich fühle.“ Die Situation des Keepers ist so verzwickt. Man könnte meinen, irgendwann müsse er sich mit einer verbalen Explosion Luft verschaffen. Doch Heerwagen ist gereift. Er ist ein Teamplayer und verhält sich mustergültig. „Natürlich ist es von Woche zu Woche schwieriger, sich zu motivieren. Für mich besteht ja so gut wie keine Hoffnung auf einen Einsatz.“

Appell an den Teamgeist

Trotzdem hadert er nicht mit seinen Keeperkollegen. „Wir haben eine homogene Trainingsgruppe, haben trotz der hohen Konkurrenz viel Spaß bei der Arbeit.“ So verwunderlich es klingen mag, die hatte er auch beim FC St. Pauli. „So einen Teamgeist, wie am Millerntor, habe ich in elf Profijahren noch nicht erlebt. Nach zwei Tagen dachte ich, ich wäre schon zwei Jahre hier.“ Und in Bochum? „Als ich neu zum VfL kam, war das vielleicht ähnlich. Ich glaube nicht, dass dieser Teamgeist im Laufe der Jahre verloren gegangen ist, aber vielleicht ist er auch nicht gepflegt worden.“

Die neue Saison mit den vielen jungen Spielern sieht der 29-Jährige als Chance. „Das ist die Möglichkeit etwas Neues, Gutes herzustellen.“ Dabei will er helfen. „Ich fühle mich in Bochum sehr wohl. Ich habe schon in den ersten Tagen viele gute Dinge beobachtet, jetzt muss jeder daran arbeiten, dass wir das auch hinbekommen.“ Doch Heerwagen warnt: „Jedem muss klar sein, die Saison wird knüppelhart und jeder muss über sich hinauswachsen.“

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