Das Team von Trainer Mike Büskens, das vor 14 Tagen seinen ersten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga perfekt gemacht hatte, präsentierte sich um 18.55 Uhr auf dem Fürther Rathausbalkon und löste damit bei den zumeist in der Vereinsfarben weiß und grün gekleideten Anhängern wahre Jubelstürme aus.
"Das ist ein sensationeller Tag. Halb Fürth ist auf den Beinen, als Trainer ist das der bislang schönste Tag in meinem Leben", sagte Erfolgscoach Mike Büskens, der den Fans noch einen erfolgreichen Saisonabschluss bei Absteiger Hansa Rostock versprach, wo zudem noch die Meisterschaft gefeiert werden soll.
Oberbürgermeister Thomas Jung, der zuvor den Balkon an seinem Amtssitz eigenhändig gefegt hatte, wiederholte: "Für die Stadt Fürth ist der Aufstieg die Erfüllung eines Jahrhunderttraums. Das ist ein Wochenende, an dem alles stimmt. Wenn es so lange nicht geklappt hat, dann ist das etwas ganz Besonderes." Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann würdigte vor Ort die "herausragende Leistung" der Kleeblatt-Mannschaft, die nicht nur viel für ihr Stadt, sondern auch für das Land Bayern getan habe.
"Ein historischer Moment"
Zuvor hatten die Fans der Mannschaft bereits bei einem Autokorso zugejubelt, der nach dem letzten Heimspiel der Saison gegen Fortuna Düsseldorf (1:1) gegen 17.15 Uhr vom Stadion Ronhof gestartet war und durch die gut gesäumten Straßen der Fürther Innenstadt führte. "Nie mehr 2. Liga" und "So ein Tag, so wunderschön wie heute", skandierten die feiernden Anhänger am Straßenrand sowie auf dem Rathausplatz und intonierten eine Humba nach der anderen. Die Mannschaft sang: "So sehen Sieger aus."
Im Stadion hatten die Fans zuvor den Rasen gestürmt und Büskens sowie den Profis mehrere Bierduschen verpasst. "Für mich als jungen Trainer ist das eine riesen Sache, für meine Spieler ist es wunderbar, und für den Verein ist es ein historischer Moment", sagte Büskens, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft und dessen Verbleib in Franken noch nicht sicher ist.
Bereits am Sonntagmorgen hatte ein Gottesdienst in der Fürther Michaeliskirche ganz im Zeichen der Aufsteiger gestanden. SpVgg-Präsident Helmut Hack, weitere hochrangige Vereinsvertreter sowie auch Stadtoberhaupt Jung lauschten den Worten von Dekan Jörg Sichelstiel, der dem Bundesliganeuling auch im Oberhaus göttlichen Beistand wünschte. Hack hatte Tränen in den Augen.
Polizeieinsatz in Frankfurt
Auch Mitaufsteiger Eintracht Frankfurt zelebrierte mit einigen Tausend Fans trotz der 0:2-Pleite gegen 1860 München im letzten Saisonheimspiel eine rauschende Aufstiegsparty. Auf einen Auftritt der Mannschaft auf dem Balkon des Römer hatten die Hessen aber verzichtet.
Sportdirektor Bruno Hübner wurde im Stadion auf Händen getragen, Coach Armin Veh mit Sprechchören gefeiert. Zuvor hatten einige Eintracht-Fans mal wieder Angst und Schrecken in der Arena verbreitet. Offenbar gewaltbereite Fans wollten in den Münchner Fanblock eindringen und mussten durch einen massiven Polizeieinsatz gestoppt werden. Die Sicherheitskräfte mussten sogar Tränengas einsetzen, um die Situation unter Kontrolle zu halten.