Doch die große Freude über die sportliche Situation wurde beim Tabellenführer am Donnerstag und Freitag zunächst ein wenig getrübt: Trainer Mike Büskens, ein Schalker durch und durch, wird als möglicher Nachfolger des zurückgetretenen Schalke-Trainers Ralf Rangnick gehandelt.
Im Fürther Ronhof wollen sie darüber lieber nicht reden. "Erst mal ist das Wichtigste die Gesundheit von Ralf Rangnick", sagt SpVgg-Präsident Helmut Hack am Freitag mit fester Stimme, dann ergänzt er: "Ich habe über diese Situation nicht nachzudenken, an Spekulationen werde ich mich nicht beteiligen."
"Mike Büskens hat keine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag."
Im Gespräch mit dem SID stellt Hack anschließend auch klar: "Mike Büskens hat keine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag." Weder für einen Bundesligisten noch speziell für Schalke. Auch Büskens, der im Frühjahr um ein Jahr bis 2012 verlängert hatte, dementierte am Freitag. "Die Frage nach dem Trainer-Job auf Schalke stellt sich für mich nicht", sagte der 43-Jährige der Bild-Zeitung.
Hack versuchte angesichts der aufkommenden Spekulationen um seinen Trainer, die Konzentration auf das anstehende Derby gegen 1860 München (13.30 Uhr/Sky und Liga total!) zu lenken. "Wir haben am Sonntag ein extrem wichtiges Spiel. Wir haben unsere eigenen Themen, um die wir uns kümmern müssen", sagte der Präsident des "Kleeblatts".
Büskens gewann als Spieler 1997 mit Schalke den UEFA-Pokal
Doch so einfach werden sich die Gerüchte womöglich nicht aus der Welt schaffen lassen. Büskens gewann als Spieler 1997 mit Schalke den UEFA-Pokal, der ehemalige "Eurofighter" genießt bei den S04-Fans höchstes Ansehen. Zweimal schon hat Büskens auf Schalke den Posten des Interimstrainers übernommen (16 Spiele, 9 Siege, 2 Unentschieden), durch seine erfolgreiche Arbeit in Fürth dürfte er für die Klubbosse in Gelsenkirchen als Rangnick-Nachfolger noch interessanter geworden sein.
"Dass Mike Büskens ein guter, ein fantastischer Trainer ist, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren", sagte Hack. Doch ziehen lassen will der 62 Jahre alte Präsident Büskens auf keinen Fall. Dafür haben die Franken viel zu hohe Ansprüche. Erstmals bekannte sich die SpVgg vor der Saison klar zum Ziel Bundesliga-Aufstieg, der dienstälteste Zweitligist will endlich den Makel der "Unaufsteigbaren" ablegen. In den letzten zehn Jahren wurde der Klub sieben Mal Fünfter, in der vergangenen Saison scheiterte die Mannschaft als Vierter denkbar knapp am Aufstieg.
Doch Büskens hat das Team wieder auf Kurs gebracht. 19 Punkte, 17:5 Tore und Platz eins - so gut standen die Fürther seit dem Aufstieg ins "Unterhaus" vor 14 Jahren nach acht Spieltagen noch nie da. Abgänge, wie etwa der von Nicolai Müller zu Mainz 05, wurden kompensiert. Das Sturmduo Christopher Nöthe (6 Tore)/Olivier Occean (5 Tore) verbreitet Schrecken in den Strafräumen der 2. Liga. "Klar sind wir zufrieden", sagt Hack.
Doch richtig zufrieden sein werden sie in Fürth wohl erst, wenn es diesmal mit dem Aufstieg klappt. Und zwar mit Mike Büskens.