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Brosinki ist vorsichtig
Ein Märchen, Sternstunden und Koffer

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MSV: Brosinski genießt ebay mit Vorsicht
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Allianz-Arena München, Samstag, 21. Februar 2009. Das Duell: Bayern gegen Köln. Als die Aufstellungen verlesen werden, fragen sich die FC-Fans: Daniel wer?

Kaum waren die 90 Minuten vorbei, fragte niemand mehr. Denn die Anhänger hatten einen neuen Helden. Daniel Brosinski. Der damals 20-Jährige feierte in der bayrischen Landeshauptstadt ein märchenhaftes Debüt. Der damalige FC-Coach Christoph Daum warf den Youngster ausgerechnet gegen den Rekordmeister ins kalte Wasser, doch Brosinski schwamm sich sofort frei. Er verurteilte Weltstar Franck Ribery zu einem Statisten und erzielte dann auch noch den 2:1-Siegtreffer gegen den übergroßen FCB. „Das war ein unglaubliches Erlebnis“, glänzen beim Gedanken an diesen Tag noch heute die Augen des Mittelfeldstrategen.

Ähnliche Sternstunden will der ehemalige Wehen-Wiesbadener, der für rund 400.000 Euro ins Revier gekommen ist, ab sofort auch beim MSV feiern. Der Neuzugang verrät im RS-Interview seine Ziele und erklärt, warum er keine Lust mehr hat, seine Koffer zu packen.

Herr Brosinski, wie sind ihre ersten Eindrücke vom MSV?

Ich bin positiv aufgenommen worden. Aber das gilt nicht nur für mich, sondern für alle Neuzugänge. Und eins zeichnet sich jetzt schon ab: Es sind Charaktere geholt worden, die zusammenpassen. Aber ich hatte gleich ein gutes Gefühl, als ich zum ersten Mal mit unserem Trainer Milan Sasic gesprochen habe. Duisburg ist einfach ein sehr professionell geführter Verein.

Wie und wann ist der Kontakt zu den Zebras entstanden?

Ich hatte bereits in Köln mit den Duisburgern gesprochen. Die wollten mich ja schon im letzten Sommer ausleihen, aber Köln wollte mich unbedingt behalten. Deshalb hatte sich ein früherer Wechsel erledigt. Aber jetzt bin ich um so glücklicher, dass es endlich geklappt hat.

Hat Bruno Hübner den Transfer noch eingestielt?

Nein, Herr Hübner hat damit nichts mehr zu tun gehabt. Es lief alles über unseren Coach und Geschäftsführer Roland Kentsch. Der FC hat sie in der Winterpause dann an Wehen-Wiesbaden verkauft. Warum? Ich habe dort wenig Einsatzzeiten bekommen. deshalb war der Wechsel zum SV sehr positiv für mich, weil ich 19 Spiele absolvierte.

In denen Ihnen fünf Tore und acht Vorlagen gelungen sind.

Daten zur Person Daniel Brosinski Geboren:17. Juli 1988 Geburtsort:Karlsruhe Größe:1,78 Meter Gewicht:65 kg Nationalität:Deutschland Position:Mittelfeld Bundesliga/Tore:18/1 Bisherige Vereine: SV Wehen Wiesbaden, 1. FC Köln, Karlsruher SC, SG Siemens Karlsruhe.

Es lief ganz gut. Aber das ist vorbei. Jetzt muss ich mich in Duisburg neu beweisen.

Welche Ziele verfolgen Sie?

Ich will meine Leistungen bestätigen und mir einen Stammplatz auf der rechten Seite holen. Die große Konkurrenz im Mittelfeld stört mich dabei nicht. Im Gegenteil: Sie belebt den Fußball. Ohne sie lässt man es vielleicht mal schludern, so aber nicht. Wenn ich die gleichen Leistungen wie beim SV bringe, wird es der Trainer nicht leicht haben, an mir vorbeizukommen.

Apropos Sasic: Er ist als „harter Hund“ verschrien. Sind die Einheiten wirklich so heftig?

Es hält sich noch in Grenzen, aber natürlich ist das Training schon hart. Ich habe es in dieser Form zumindest noch nicht erlebt. Aber da müssen wir durch, schließlich wollen wir in der Saison davon profitieren und erfolgreich sein.

Was ist mit dem MSV in der kommenden Spielzeit möglich? Ich bin mir sicher, dass wir oben mitmischen werden. Der Aufstieg ist angesichts der starken Konkurrenz vielleicht etwas zu hochgegriffen, aber ein Platz unter den ersten sechs Teams ist auf jeden Fall möglich. Wenn am Ende mehr herauskommt, nehmen wir es gerne an. Wenn man sieht, welche Namen zum MSV gekommen sind, haben wir auch sehr gut Chancen.

Beim FC haben Sie nicht nur für positive Schlagzeilen gesorgt. 2010 sind Sie aufgefallen, als Sie Ihren „Rimowa“-Koffer sowie etliche Paar Schuhe, die Sie von Köln gestellt bekommen haben, bei e-bay versteigert haben.

Jeder macht mal Fehler. Dem einen unterläuft eine Dummheit mehr, dem anderen eine weniger. Ich habe aus dieser Geschichte, die vom Tisch ist, gelernt. Denn wie diese Story medial ausgeschlachtet worden ist, war unglaublich.

Werden Sie heute noch darauf angesprochen?

Natürlich. Auch innerhalb der Mannschaft bin ich tagelang aufgezogen worden. Alle wollten bei mir einen Koffer kaufen. Aber es hat keine Konsequenzen gehabt und mittlerweile kann ich auch darüber schmunzeln.

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