74.255 Besucher strömen am Samstag (13.00 Uhr/Sky und Liga total!) ins Olympiastadion - es wird die drittgrößte Kulisse werden, die die 2. Liga bislang erlebt hat.
"Das ist etwas Besonders. Vor so vielen Zuschauern bin ich auch als Spieler selten aufgelaufen", sagte Babbel. Er selbst erlebte 1996 seine persönliche Bestmarke, als er mit Bayern München das Halbfinale im UEFA-Cup beim FC Barcelona 2:1 gewann - vor 115.000 Zuschauern.
In der Historie der 2. Liga nimmt das Spiel am Samstag einen Spitzenplatz ein, nur zweimal besuchten mehr Zuschauer eine Begegnung. Am 2. April 1977 bei 1860 München gegen den VfB Stuttgart (77.573) sowie am 7. April 1997 zu Herthas Duell gegen den 1. FC Kaiserslautern (75.000). "So eine Resonanz haben wir uns verdient", sagte Babbel.
Torwart Aerts und Kapitän Mijatovic sind wieder dabei
Derzeit läuft es bei der Hertha. Die Babbel-Elf gewann alle drei Rückrundenspiele und liegt an der Tabellenspitze mit 42 Punkten klar auf Aufstiegskurs. Doch die Minikrise vor der Winterpause mit drei Niederlagen in Folge hat gezeigt: Der Krösus ist anfällig für Rückschläge.
Wichtig für Hertha ist, dass Torwart Maikel Aerts und Kapitän Andre Mijatovic wieder dabei sind. Mit Mijatovic verloren die Berliner noch kein Spiel. Pünktlich zum Derby meldete sich auch Peter Niemeyer fürs defensive Mittelfeld zurück. Der Ex-Bremer erzielte beim 1:1 im Hinspiel die Führung. "Seine Rückkehr tut der Mannschaft sehr gut", sagte Babbel.
Ausgerechnet Mittelfeldstratege Raffael könnte der "Alten Dame" allerdings fehlen. Der Brasilianer hat sich einen Kapselanriss und leichten Bänderanriss im linken Knie zugezogen und musste im Training pausieren. Raffael mit seinem Doppelpack und sein Bruder Ronny schossen die Berliner am Sonntag mit ihren Toren in Bielefeld zum 3:1 im Alleingang zum Sieg.
Stadtrivale Union geht unter völlig anderen Voraussetzungen ins Spiel. Nach zwei Niederlagen in Folge steht den "Eisernen" mittlerweile das Wasser bis zum Hals. Das Team von Trainer Uwe Neuhaus findet in dieser Saison nicht seinen Rhythmus. Schon etwas verzweifelt klingt Neuhaus' Appell: "Wir brauchen Mut, Herz und Leidenschaft." Sein Team werde keinesfalls ein 0:0 ermauern, sondern "mit Zweikampfstärke den Weg nach vorne suchen".
Auf die Riesenkulisse breitet man sich im Osten der Stadt professionell vor. Neuhaus führt mit den Spielern Einzelgespräche. "Ich werde sie auf die besondere Atmosphäre einstellen. Letztendlich muss sich jeder Spieler auf seine Aufgabe konzentrieren", sagte der Coach und verspricht: "Es wird ein einmaliges Erlebnis."