„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ – wer Bochums Profi nach dem Rückflug von München aus ins Revier am Dienstag um 14.34 Uhr direkt aus dem Bus in die Kabine hasten sah, dem war klar, dass die Vorbereitung auf das Heimspiel am kommenden Sonntag (13.30 Uhr rewirpowerStadion) gegen Rot-Weiß Oberhausen schon begonnen hat. Doch mittlerweile muss Trainer Friedhelm Funkel offensichtlich keine großen Worte mehr verlieren, um seinen Spielern klarzumachen, dass es am Sonntag nicht gegen irgendeine Mannschaft aus dem Tabellenkeller geht, sondern gegen einen Nachbarn, der seinem Team in der Hinrunde eine der schmerzhaftesten Niederlagen der Saison zugefügt hat.
Und so hörte man in der Mixed-Zone in der impuls arena am Montagabend von VfL-Spielern allerorten Sätze wie „Wir schauen nicht auf die Tabelle", "Wir denken von Spiel zu Spiel und "Wir haben noch etwas gut zu machen“. Das klingt einstudiert, aber genau das hat Funkel auch getan. Seine Spieler jagen nicht mehr Wunschgedanken wie Aufstieg hinterher, sondern machen derzeit ihre Arbeit. Das war auch am Montagabend in Augsburg so, auf einem Untergrund, der bei näherer Betrachtung jedem Zuschauer vermittelte, dass hier kein richtiger Fußball gespielt werden kann. Und Funkel schürt weiter das Feuer im Team: „Wir haben defensiv einen guten Job gemacht, aber wir haben einen guten Fußball nach vorne gespielt. Dafür gab es zwei Gründe: Der Platz ließ es nicht zu und Augsburg war ein starker Gegner, der unser Spiel im Keim erstickt hat.“
Und dann war auch der Trainer schon beim nächsten Gegner Oberhausen: „RWO und Bielefeld – das sind unsere nächsten, aber auch die schwersten Gegner. Viele im Umfeld heben die Punkte schon fest einkalkuliert. Davon sind wir weit entfernt. Ich habe vor dem Aue-Spiel Geduld gefordert und damit Recht behalten. Gegen Oberhausen wird das nicht anders. Erst wenn wir das alles verinnerlichen, werden wir auch die nächsten beiden Aufgaben lösen.“