Das Stadion ist ausverkauft, der Lieblingsgegner wartet und die Polizei steht in Alarmbereitschaft: Hansa Rostock will beim "Sicherheitsgipfel" gegen Energie Cottbus heute (17. 30 Uhr/live bei Sky und Liga total) den Relegationsplatz der 2. Bundesliga verlassen. "Wir gehen volle Pulle von der ersten Minute an. Wir wollen mit aller Macht gewinnen", sagte Hansa-Trainer Marco Kostmann.
Dabei kann Hansa selbst bei einem Sieg im Ostderby nicht aufatmen, die direkte Konkurrenz vom FSV Frankfurt liegt einen Punkt vor Rostock. "Wir haben es nicht mehr selbst in der Hand. Wenn die Mitkonkurrenten gewinnen, können wir uns auf den Kopf stellen - dann geht's in die Relegation", sagte Abwehrspieler Kai Bülow. Allerdings kommt mit Energie der absolute Lieblingsgegner ins Ostseestadion. 14-mal spielte Cottbus in Rostock, 14-mal fuhr die Mannschaft ohne Sieg wieder nach Hause. Mit einem Gastgeschenk liebäugelt Kostmann allerdings nicht. "Die Cottbuser werden mit voller Kapelle auflaufen. Sie wollen uns schlagen. Es ist ja ein Derby."
Claus-Dieter "Pele" Wollitz (Foto: firo).
Amtskollege Claus-Dieter Wollitz versucht derweil alles, um die Spannung seiner Spieler nach dem erreichten Klassenerhalt aufrechtzuerhalten. "Eine schwache Leistung werde ich nicht akzeptieren. Das wäre der Liga gegenüber unfair", sagte Wollitz. Cottbus zählt allerdings mit vier Siegen auf fremdem Platz nicht gerade zu den auswärtsstarken Teams der Liga.
Für die brisante Partie, zu der in der statt 29.000 nur 25.000 Zuschauer zugelassen sind, bündelt die Polizei die Kräfte. Die 1800 Gästefans werden in einer Pufferzone vom Zug ins Stadion geleitet, in der Arena herrscht striktes Alkoholverbot. Wie viele Einsatzkräfte vor Ort sein werden, wollte die Polizei nicht bekannt geben. Selbst Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling appellierte an die Fans aus Rostock und Cottbus, friedlich zu bleiben. "Das Spiel wird auf dem Rasen entschieden. Auch für die Fans muss es eine Frage der Ehre sein, dass es in und um die Arena friedlich bleibt", hieß es in einer Pressemitteilung.
Das Stadion wird zum abgeriegelten Hochsicherheitstrakt und auch im Innenraum wird die Informationspolitik geändert. Die Zwischenstände der Konkurrenten werden entgegen der Gewohnheit nicht angezeigt. Man wolle sich, sagte Kostmann, ganz auf das eigene Spiel konzentrieren.