Die Westfalen gewannen an der Ostsee mit 1:0 (1:0) und zogen mit nun 21 Zählern an der TuS Koblenz (18, 0:2 bei Rot-Weiß Oberhausen) vorbei. Während das Team von Trainer Christian Hock in der Rückrunde bereits 13 Zähler einspielte, gewann Hansa im gleichen Zeitraum gerade Mal drei Punkte. Im Jahr 2010 sind die Mecklenburger noch ohne Sieg, nach drei Spielen ohne Tor unter dem neuen Trainer Thomas Finck beträgt der Vorsprung auf die Ahlener auf dem ersten direkten Abstiegsplatz nur noch vier Zähler. Nach dem Spiel versuchten mehrere Hundert aufgebrachte Hansa-Fans die Türen zum VIP-Bereich aufzubrechen und von außen ins Stadion einzudringen. Die Polizei und das Ordnungsamt mussten einschreiten. Manager Rene Rydlewicz und Marketingchef Jörg Hempel redeten anschließend eine halbe Stunde auf die Anhänger ein, um die Situation zu beruhigen.
Den Siegtreffer für das bisherige Schlusslicht, das zuletzt nach dem 9. Spieltag nicht auf Rang 18 gestanden hatte, erzielte Julian Jenner (12.). Dessen Schuss wurde ausgerechnet von Hansa-Abwehrspieler Tim Sebastian unglücklich abgefälscht, der Rostock im Hinspiel mit zwei Treffern noch den 2:0-Sieg im Münsterland gesichert hatte. "Wir haben taktisch sehr sehr klug gespielt. Wir hatten das Glück, durch einen abgefälschten Schuss in Führung zu gehen und danach leidenschaftlich dagegengehalten", sagte Hock: "Insgesamt haben wir nicht unverdient gewonnen."
Sein Team feierte den Sieg mit einer La Ola vor der restlos leeren Gästekurve, während die Rostocker noch auf dem Platz von Finck für eine Standpauke versammelt wurden. 7500 Zuschauer sahen eine schwache erste Halbzeit. Rostock kam erst in der 37. Minute zur ersten vagen Torchancen durch Gardar Johannsson. Im zweiten Durchgang waren die Gastgeber wesentlich engagierter. Neun Minuten nach der Pause hatte Mario Fillinger den Ausgleich auf dem Fuß, er traf aus kurzer Distanz aber nur die Latte.