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MSV: Einzelkritik
Auf Tom Starke ist Verlass

MSV: Einzelkritik
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Hinter dem MSV Duisburg liegt eine Halbserie mit vielen Aufs und Abs. Wirklich konstant präsentierte sich bei den Zebras lediglich der überragende Tom Starke.

Tom Starke (15 Einsätze/ davon benotet: 15/ Durchschnittsnote: 2,66): An ihm ist die Abwehrschwäche ganz bestimmt nicht festzumachen. Auf die Nummer eins ist Verlass. Ligaweit hat er nach Frankfurts Patric Klandt die meisten Paraden hingelegt (65 Torschüsse abgewehrt), obwohl er sogar noch in zwei Spielen wegen einer Bauchmuskelzerrung fehlte. Bernd Korzynietz (11/11/3,63): Am auffälligsten ist, dass er im ersten Durchgang neben seinem Defensiv-Aufgaben auch offensive Akzente setzt. Nach der Pause hält er sich mit seinen Vorstößen allerdings meist vornehm zurück. Doch seine Spielweise und Übersicht sind unverzichtbar. Erst als er mit einem Muskelfaserriss ausgefallen ist, hat sich die rechte Seite zur Schwachstelle entwickelt. Gewann 61,4 Prozent seiner Zweikämpfe und ist damit das drittbeste Zebra.

Frank Fahrenhorst (10/10/3,60): Er hatte einen schweren Start, dann hat sich der Ex-Hannoveraner aber gefangen. Seine unkonventionelle Art lässt den Fans zwar manchesmal den Atem stocken, doch der Innenverteidiger markierte bereits zwei Tore und ist mit 63,8 Prozent gewonnener Duelle der zweitbeste Duisburger. Björn Schlicke (14/14/3,42): Der Fels in der Brandung. Der neue Kapitän entschied 67,1Prozent der Zweikämpfe für sich. Dirigierte die Abwehr souverän. Aber der Spielaufbau ist nicht sein Ding. Drosch zu viele Bälle blind nach vorne oder auf die Tribüne. Da ist in Zukunft viel mehr Ruhe gefragt.

Olivier Veigneau (17/17/3,23): Ein Auf und Ab. Nach einem guten Start, passte er sich während der Schwächeperiode den desolaten Leistungen an, um dann wieder stabil zu werden. In der Defensive kaum zu überwinden. Über seine linke Seite kassierte der MSV auch nur vier Gegentore. Doch an seinen Flanken, die oftmals ins Leere segeln, muss er noch arbeiten. Adam Bodzek (15/15/3,60): Mit ihm ist nicht gut Kirschen essen. Natürlich muss er als „Sechser“ dazwischenlangen. Mit 33 Fouls zeigt er, wo es lang geht, ohne dabei aber brutal zu sein. Die fünf Gelben Karten sind für seine Position normal. Außerdem musste er auch von allen Duisburgern am meisten einstecken, denn 28 Mal wurde er gelegt. Vielleicht als Revanche?

Christian Tiffert (16/16/3,00): Der Regisseur übernahm Verantwortung. Erstmals in seiner Karriere hat er Strafstöße geschossen. Drei Mal trat er an, doch nur einen konnte er direkt verwandeln. Beim zweiten benötigte er den Nachschuss und gegen Aachen versagten ihm die Nerven. Doch mit drei Toren und neun Vorlagen ist er der Topscorer. 25 Torschüsse und 48 Vorlagen ist der ehemalige Stuttgarter das aktivste Zebra. Kein Wunder, dass er nach Bodzek auch am meisten gefoult wird (25), hält allerdings auch dagegen (26).

Caiuby (15/12/3,66): „Kai-Uwe“ ist einfach zu verspielt. Der Brasilianer hat einfach kein Auge für den Nebenmann und versucht es lieber auf eigene Faust. So oft wie er hat niemand auf das Tor geballert (31), aber am Ende stehen nur zwei Tore zu Buche. Das ist viel zu wenig.

Änis Ben- Hatira (13/12/3,91): Wie Ciauby ist er zu eigensinnig. Er will immer zeigen, wie gut er ist, doch konnte seine eigenen Ansprüche nur selten erfüllen können. Anspruch und Realität klaffen bei ihm zu weit auseinander. Ist nach Tiffert an den meisten Offensivaktionen beteiligt, aber sein Ertrag ist gerade einmal ein Törchen.

Tiago (12/9/3,66): Bekam seine Chance, als die Verletzunsseuche einsetzte. Mit satten 27 Fouls ist er nach Bodzek der Austeiler des MSV. Löste seine Aufgaben zuverlässig, ohne aber zu überzeugen.

Auf weniger als die Hälfte allermöglichen benoteten Ensätze kamen: Sören Larsen (7/7/3,14): Er kam, sah und siegte. Sieben Spiele, fünf Tore. Eine eiskalte Bilanz wie es sich für einen Knipser gehört. Es wird Zeit, dass er wieder fit wird.

Ivica Grilic (10/7/2,85): Das Comeback des Jahres. Ist zusammen mit Larsen der einzige Zweitligaspieler, dem ein Dreierpack gelang. Beim KSC traf er sogar mit einem direkten Freistoß. Sein einstiges Markenzeichen war eingerostet, aber nun erstrahlt der 34-Jährige wieder in seinem alten Glanz.

Sandro Wagner (6/6/2,66): Hat die größte Entwicklung hinter sich. Mit fünf Buden und einer Vorlage ist er nach Tiffert und Larsen der Topscorer. Für ihn bleibt nur zu hoffen, dass er sich von seinem Kreuzbandriss schnellstens erholt und wieder zu dieser Form zurückfindet.

Nicky Adler (10/7/3,85): Wäre als Kurz-und Langstreckenläufer mit Sicherheit ein Olympia-Kandidat. Aber wehe, wenn der Ball ins Spiel kommt. Ihm fehlt einfach das Durchsetzungsvermögen und der Killerinstinkt. War zuletzt als einzige Spitze natürlich auch nicht zu beneiden, weil ihm die nötige Unterstützung gefehlt hat.

Kristoffer Andersen (10/8/3,97): Er ist der einzige Joker gewesen, der gestochen hat. Beim Pokal-Sieg in Mönchengladbach hat er für den erhofften Geldregen gesorgt. Glänzt immer wieder durch überzeugende Vorstöße, wie beim 70 Meter-Konter gegen Aachen, doch er leistet sich auch enorm viele Flüchtigkeitsfehler.

Bruno Soares (6/6/3,66): Der von Milan Sasic geforderte Einsatz stimmt. Der Youngster haut sich ohne Rücksicht auf Verluste in alle Zweikämpfe. Und das ist sein Problem, denn mit seiner harten Gangart bewegt er sich immer am Rande eines Platzverweises. Sah als einziges Zebra die Ampelkarte.

Marcel Herzog (2/2/3,50): Er hat den Kampf zwischen den Pfosten zwar gegen Starke verloren, aber er ist ein richtig Guter. Als er Starke zwei Mal vertreten hat, war kein Qualitätsverlust vorhanden.

Chavdar Yankov (12/8/3,62): Mit Disziplin-Fanatiker Sasic kommt er nicht klar. Kassierte bereits ein saftige Geldstrafe, weil er sich nicht an die Regeln hält. Die Leistungen des bulgarischen Nationalspielers spiegeln seine Laune wieder. Geht es ihm gut, kann er ein wichtiger Bestandteil der Truppe sein. Wenn nicht, sind seine Auftritte wie gegen Aachen eine Frechheit.

Olcay Sahan (7/6/3,00): Warum er unter Neururer keine Chance hatte, wird wohl Peters Geheimnis bleiben. Quirlig, zweikampfstark und mannschaftsdienlich. Die Auftritte waren fast alle überzeugend. Lediglich seine Hereingaben lassen zu Wünschen übrig.

Mihai Tararache (6/6/3,50): Nur wegen mangelnder Alterativen ist er unter Neururer zum Zug gekommen. Hat seine Chance anfangs auch klasse genutzt, ist dann aber in seine Lethargie zurückgefallen.

Dorge Kouemaha (3/3/3,33): Der Verkauf des Goalgetters hat die Fans ins Mark getroffen.

Chinedu Ede (12/3/4,66): Er ist keine Alternative. Nach seinen vielen Verletzungen hat er ein echtes Kopf-Problem und ist in all seinen Aktionen viel zu zögerlich. Seine angeknackste Psyche verhindert ein Durchsetzen im Profibereich.

Auf keinen benoteten Einsatz kam:

Sven Theißen (4/0/-): Der Youngster aus der Reserve durfte Profiluft schnuppern, als Milan Sasic keine Leute mehr zur Verfügung hatte. Ob er eine echte Alternative sein könnte, wird die Rückrunde zeigen, wenn alle Mann wieder an Bord sind. Aber wahrscheinlich muss er in die NRW-Liga zurück.

Ohne Einsatz blieben: Tobias Willi (erst Knie-OP, dann Sprunggelenk) sowie die Ergänzungskräfte Kevin Grund, Matthias Tietz und Raphael Koczor.

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