Wie anders war nun die Stimmung nach der Partie gegen den FC Augsburg - obwohl am Ende das gleiche Resultat zu Buche stand. „Man kann schon sagen, dass das ein gefühlter Sieg war“, befand auch Christian Tiffert, der wie schon in Fürth in Vertretung von Björn Schlicke die Kapitänsbinde trug.
Ganz zufrieden war der 27-Jährige aber dennoch nicht. Schließlich hatte seine Elf vor allem in der ersten Halbzeit zahlreiche gute Gelegenheiten versiebt. „Wir hätten schon früh das 1:0 machen können, es sollte aber nicht sein“, ärgerte sich Tiffert. „Es gibt halt Tage, an denen ein Elfer her muss, um zu einem Tor zu kommen.“
Genauer gesagt waren es sogar zwei Strafstöße, die den MSV schließlich retteten. Den ersten verwandelte Tiffert im Nachschuss, den zweiten ganz souverän. Abgesprochen war es im Vorfeld allerdings nicht, dass er mögliche Strafstöße schießen würde. „Irgendeiner hat auf mich gezeigt“, berichtet Tiffert. „Wahrscheinlich, weil ich diese grüne Binde getragen habe.“
Auf Erfahrungswerte konnte er dabei nicht zurückgreifen. „Das waren die ersten Elfmeter meiner Karriere“, so Tiffert - vielleicht der Grund, warum er bei seinem ersten Versuch noch patzte. Umso bewundernswerter, dass er sich nur fünf Minuten später erneut den Ball schnappte. „Ich wusste, dass ich Elfmeter schießen kann“, blieb Tiffert später aber nüchtern. Nur Chavdar Yankov schienen Zweifel zu plagen, der sich nach Tobias Stielers zweitem Pfiff seinen Spielführer schnappte und in den Arm nahm. Gab es Tipps vom Kollegen? Tiffert: „Nein. Wahrscheinlich hatte er nur Angst wegen meines ersten Elfmeters“, meinte der ehemalige Stuttgarter, der cool blieb - und so doppelten Grund zu feiern hatte: Zum einen das Remis und zum anderen den ersten Doppelpack seiner Karriere.