Einen Tag vor der Trauerfeier im Stadion von Hannover bezeichneten sowohl die Nationalmannschaft als auch Enkes langjähriger Arbeitgeber den Verstorbenen als einen besonderen Menschen und außergewöhnlichen Sportler. Die Anzeige der Nationalmannschaft zeichneten Bundestrainer Joachim Löw, Teammanager Oliver Bierhoff und Mannschaftskapitän Michael Ballack, der Enke seit seinem 13. Lebensjahr kannte. -
Der SID dokumentiert die beiden Anzeigen im Wortlaut:
Deutsche Nationalmannschaft: Die Spieler, die Sportliche Leitung und die Betreuer der Nationalmannschaft trauern um Robert Enke. - Wir sind alle geschockt. Uns fehlen die Worte. Bei uns herrscht Fassungslosigkeit und Bestürzung. Er wird noch lange anhalten, dieser Zustand der stillen Trauer über diesen unbegreiflichen, viel zu frühen Tod. Unser Gedanken sind bei Roberts Frau und seiner Familie. Robert hat viele begeistert, berührt und bewegt. Mit seiner Lebensgeschichte und mit seiner Karriere als Fußballprofi, die ihn auf vielen Umwegen bis in das Tor der deutschen Nationalmannschaft führte. Robert war ein außergewöhnlicher Sportler, ein wunderbarer Mensch. Mit ihm haben wir einen guten Freund verloren. Niemand von uns fühlt sich in der Lage, in dieser Situation einfach zur Tagesordnung überzugehen. Das ist ein Moment, bei dem man auch im Fußball innehalten muss. Wir alle werden Robert Enke nicht vergessen und in guter Erinnerung behalten.
Gezeichnet: Joachim Löw (Bundestrainer), Oliver Bierhoff (Manager), Michael Ballack (Kapitän)
Hannover 96: "Wir müssen annehmen, was unannehmbar ist. Wir mussten abgeben, was wir festhalten wollten. - Robert Enke - Menschen wie Robert sind wie Sterne. Sie strahlen hell, auch wenn es für alle dunkelste Nacht ist. Sie sterben nicht, sondern leben in unserem Herzen weiter. Wir trauern um einen besonderen Menschen, der uns mit seinem Wesen bereichert hat und für uns alle ein menschliches Vorbild war und bleibt. Unser ganzen Mitgefühl gilt seiner Frau Teresa und seiner Tochter Leila.
Gezeichnet: Hannover 96" Deutscher Fußball-Bund: Präsidium und Vorstand des Deutschen Fußball-Bundes trauern um Robert Enke. Die unfassbare Nachricht vom Tod unseres Nationaltorwarts bewegt uns alle. Wir sind fassungslos und voller Trauer. Unser Mitgefühl gilt Robert Enkes Frau und seiner Familie. Die Reaktionen von Millionen Fans und alle Nachrufe zeigen eindrucksvoll, dass Robert Enke nicht nur ein populärer und geschätzter Sportler war. Auch dank seiner menschlichen Qualitäten war er ein Vorbild und allseits geschätzter Vorzeigeprofi. Stets war er einer der Sensiblen, Nachdenklichen und Zugänglichen im Lande. Umso mehr begleiten uns Trauer und Entsetzen über sein tragisches Ende. In aller Ohnmacht bleibt der dankbare Rückblick auf gemeinsame Erlebnisse und positive Begegnungen mit ihm. Aus tief empfundenem Respekt gegenüber dem Sportler und Menschen Robert Enke und seiner Familie haben wir deshalb das Länderspiel gegen Chile in Köln abgesagt. Der Deutsche Fußball-Bund wird Robert Enke nicht vergessen und ein ehrendes Andenken bewahren.
Gezeichnet: Dr. Theo Zwanziger (Präsident), Wolfgang Niersbach (Generalsekretär)
Deutsche Fußball Liga: Die Liga - Fußballverband e.V. und die DFL Deutsche Fußball Liga GmbH trauern um Robert Enke, der am 10. November 2009 für uns alle überraschend im jungen Alter von 32 Jahren von uns gegangen ist. Wir sind schockiert, sein Tod ist für uns alle unfassbar und die Trauer kaum in Worte zu fassen. Wir alle haben Robert Enke als herausragenden Sportsmann und Menschen sehr geschätzt, dessen Leben von vielen Höhepunkten, aber auch von persönlichen Schicksalsschlägen begleitet war. Mit seinen Einsätzen als Profifußballer beim FC Carl Zeiss Jena, Borussia Mönchengladbach und zuletzt bei Hannover 96 hat er die Bundesliga mit seiner sportlich-fairen Art bereichert. Unser Mitgefühl gilt seiner Frau und seiner Familie. Der Ligaverband und die DFL Deutsche Fußball Liga GmbH werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Gezeichnet: Dr. Reinhard Rauball (Präsident), Christian Seifert (Vorsitzender der Geschäfstführung)´