Herr Frontzeck, wie groß ist die Erleichterung nach dem ersten Sieg nach sechs Spielen ohne Erfolgserlebnis in Folge?
Das Wichtigste ist, dass die Mannschaft sieht, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Am meisten hat mich gefreut, dass wir auch nach den Rückständen klaren Kopf und unsere Organisation behalten haben. Dafür muss ich der Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Dass die Situation nicht einfach ist, wenn man sechs Spiele hintereinander nicht gewonnen hat, ist ja klar.
Um so überraschender muss dieser Sieg bei einem Spitzenklub doch auch für Sie sein?
Das ist das Ergebnis harter Arbeit. Man kann ja nicht zehn Spieltage lang sagen, wir haben so viel Pech. Man muss immer weiter arbeiten. Und manchmal gibt es auch noch einen Gott, der das Glück auf die richtige Seite fallen lässt.
Dennoch wirken Sie keinesfalls euphorisch?
Nein, elf Punkte aus elf Spielen sind schließlich kein Grund, jubelnd durch Mönchengladbach zu laufen. Aber wir haben die Negativserie gestoppt. Das heißt nicht, dass wir jetzt den VfB Stuttgart überrollen. Die Vorbereitung sieht aber schon anders aus mit mehr Selbstvertrauen.
Zuletzt gab es etwas Unruhe um Rob Friend, dessen Berater laut über einen Wechsel in der Winterpause nachgedacht hat, weil der Spieler seinen Stammplatz verloren hat. Wie beurteilen Sie die Situation?
Rob ist ein guter Charakter, der immer alles versucht. Er hat auch die Bälle gut gesichert, als der HSV anstürmte. Er war fünf Monate verletzt, aber das er Tore machen kann, wissen wir. Ich werde mir die Entwicklung bis zur Winterpause genau so anschauen wie sein Berater.
Der 20 Jahre alte Marco Reus war wieder einer der besten Borussen. Wie sehen Sie seine Entwicklung?
Marco Reus spielt in den letzten Wochen sehr gut. Er bietet sich auch immer im Training an und hat mittlerweile in der Bundesliga Fuß gefasst. Es war natürlich schön für uns, dass vor seinem Tor der Pass von Roberto Colautti so genau in die Schnittstelle gekommen ist. Wir trainieren so etwas ja auch.
Sie haben sich über fehlenden Respekt in Hamburg geärgert.
Ich weiß, dass Bruno Labbadia uns bestimmt nicht unterschätzt hat und nehme ihn von meiner Kritik ausdrücklich aus. Aber ich habe in einer Hamburger Zeitung vorher gelesen, wir seien eine Graue Maus. Das finde ich für einen Verein, der fünf Mal deutscher Meister war und internationale Erfolge gefeiert hat, sehr respektlos.