Nach dem Bayern-Manager hat auch Magath Kritik an den Länderspielen der deutschen Nationalmannschaft gegen Chile in Köln (14. November) und die Elfenbeinküste in Gelsenkirchen (18. November) geübt. "Diese Spiele haben keine Aussagekraft darüber, was bei der WM passieren wird. Da man keine Play-offs spielen muss, hätte man die Spieler bei den Klubs lassen sollen. Schließlich werden sie von ihnen bezahlt", sagte Magath.
Hoeneß hatte am Wochenende wutentbrannt angekündigt, die Bundesliga-Vereine wegen der angeblichen immer weiter ausufernden Flut von "albernen Länderspielen" gegen den Deutschen Fußball-Bund (DFB) zu mobilisieren. "Ich werde das bei der nächsten DFL-Sitzung zum ganz großen Thema machen. Ich werde beim DFB beantragen, dass sich die Vereine das nicht mehr gefallen lassen. Die sollen die Bundesliga in Ruhe spielen lassen und aufhören mit ihrer Testerei", hatte Hoeneß erklärt.
Heribert Bruchhagen springt Hoeneß bei (Foto: firo).
Unterstützung erhält Hoeneß auch von Frankfurts Vorstandsboss Heribert Bruchhagen. "Tendenziell hat Uli Hoeneß recht, denn die Zahl der Länderspiele hat in den vergangenen Jahren gewaltig zugenommen", sagte Bruchhagen. Allerdings hat die Argumentation von Bruchhagen einen Haken, denn vor der WM in Deutschland absolvierte die DFB-Auswahl 15 Länderspiele, in diesem Jahr sind es insgesamt nur 12. Unterdessen hat der frühere DFB-Teamchef Rudi Völler der sportlichen Führung des Verbandes für die beiden letzten Spiele des Jahres gegen Chile und die Elfenbeinküste einen anderen Vorschlag unterbreitet. "Es wäre ein Kompromiss, ohne die Spieler anzutreten, die mit ihren Klubs im Europapokal spielen", sagte Völler, der mit Blick auf die WM natürlich auch den Vorteil für seine Schützlinge in Leverkusen sieht.
Denn ohne die Profis der Champions-League-Klubs Bayern München, VfL Wolfsburg und VfB Stuttgart sowie die Spieler der Europa-League-Teilnehmer Werder Bremen, Hamburger SV und Hertha BSC Berlin wäre dann reichlich Platz im DFB-Kader für Spieler aus Leverkusen.