In einem Interview mit beiden Trainern in der Bild-Zeitung sagte Magath zu Löw: "Grundsätzlich wäre es besser, wenn es mehr Kommunikation geben würde - direkt, von Bundestrainer zu Vereinstrainer, nicht über den Spieler. Denn in dem Moment, wo du dem Spieler sagst, dass er das und das machen soll, empfinde ich das als Einmischung."
Löw entgegnete, dass er keinen Einfluss auf die Arbeit des Vereinstrainers nehme und den Spielern höchstens "mal ein gymnastisches Programm" mitgebe. Doch selbst dieses Vorgehen hält Schalkes Trainer Magath für problematisch: "Wenn Sie einen Spieler haben, dem der Bundestrainer gesagt hat, was er machen soll, und ich dann sage: 'Schmeiß den Zettel weg und mach, was ich dir sage'. Was glauben Sie, was der dann denkt? ... So bringen wir den Spieler in die Bredouille."
Magath: "Uns fehlt eigentlich nichts für ganz oben"
Als stärkste Fußball-Nationen nannte Löw unterdessen Spanien, England, Brasilien, Argentinien und die Niederlande. Magath glaubt, dass England, Spanien und Brasilien momentan stärker seien als die deutsche Elf und auch Argentinien "wieder kommen werde".
Der Wolfsburger Meistercoach kritisierte dennoch mangelndes Selbstbewusstsein im deutschen Fußball. "Uns fehlt eigentlich nichts für ganz oben. Ich glaube, dass wir die beste Liga der Welt haben", sagte der Wolfsburger Meistertrainer und fügte mit Blick auf die Nationalmannschaft hinzu: "Wir erzählen immer, wie schlecht wir sind, wie stark die anderen sind." Und am Ende gewännen immer die Deutschen: "Wir waren 2002 Vize-Weltmeister, wir waren 2006 WM-Dritter, wir waren 2008 EM-Zweiter. Bei der Formel 1 würde man sagen: Dreimal in sechs Jahren auf dem Treppchen. Und da frage ich mich: Wo war Spanien 2002 und 2006? Ich weiß es nicht! Und England 2008? Wenn wir über Länder-Fußball sprechen, brauchen wir uns vor niemandem zu verstecken."