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BVB weiter ohne Kapitän
Zidan: "Das tut uns richtig weh"

BVB: Kehl fällt länger aus als befürchtet
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Die Hiobsbotschaft, die Sebastian Kehl am Mittwoch überbrachte, schockte seine Kollegen beim BVB. Sie müssen weitere sechs Wochen auf ihren "Chef" verzichten.

Auf zahlreichen außersportlichen Nebenkriegsschauplätzen musste sich der BVB in den vergangenen Tagen herumtreiben. Die sportliche Talfahrt, die sich mit der Derbyniederlage gegen Schalke fortsetzte, geriet so fast ein wenig in den Hintergrund. Wäre da am Mittwoch nicht die Hiobsbotschaft gewesen, die Sebastian Kehl überliefern musste.

Der BVB-Kapitän, der in dieser Spielzeit noch nicht eine Minute auf dem Platz stand, muss weitere sechs Wochen Reha-Maßnahmen absolvieren. Erst Mitte November, so die derzeitige Prognose, könnte der 29-Jährige wieder einen Anlauf im Mannschaftstraining starten.

„Das ist für uns so ziemlich das Schlechteste, was uns in dieser Phase passieren kann“, reagierte Dortmunds Innenverteidiger Mats Hummels geschockt, als er davon - wie seine restlichen Kollegen - nach der ersten Trainingseinheit erfuhr. Auch Mohamed Zidan reagierte ähnlich: „Das ist sehr schwer für uns. Er ist unser Kapitän, wir brauchen ihn. Das tut richtig weh.“

In den letzten Wochen wurde immer wieder darüber diskutiert, ob der BVB ein Führungsproblem hat, wenn Kehl ausfällt. Nach dem Derby gegen Schalke, in dem die Dortmunder nach dem Gegentreffer geschockt wirkten und bis zur Pause aus dem Tritt gerieten, bilanzierte nicht nur Roman Weidenfeller, dem Team würden Führungspersönlichkeiten fehlen.

Nach dem erneuten Rückschlag für Kehl dürften diese Diskussionen noch lauter werden. „Bei uns bilden sich Hierarchien“, baut Jürgen Klopp auf den Faktor Zeit: „So etwas kann man aber nicht von außen aufsetzen.“

In der Tat sind in erster Linie die Spieler gefordert, voran zu gehen und Führungsaufgaben zu übernehmen. Akteure wie Hummels oder Nuri Sahin scheinen dazu geeignet und versuchten zuletzt auch immer wieder, ihre Kollegen mitzureißen. Doch beide gehören eher zu den ruhigeren Zeitgenossen. Zu denen gehört zwar auch Kehl, dennoch weiß der Ex-Nationalspieler, wann er auch einmal laut werden muss. Speziell das müssen die jüngeren Borussen jedoch noch lernen.

„Er ist der unumstrittene Chef, wird von jedem akzeptiert und ist der Antreiber auf und nebem dem Platz“, fasst Hummels Kehls Wirken zusammen. Die Last, die der frühere Freiburger sonst auf seinen Schultern trug, muss jetzt auf mehrere Spieler verteilt werden - ausgerechnet in einer Phase, in der jeder mit sich selbst zu kämpfen hat. „Es ist ein Prozess“, verliert Klopp dennoch nicht den Mut: „Doch wir können auch schon in diesem Prozess spielen und gewinnen.“

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