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Robert Hoyzer muss hinter Gitter

Robert Hoyzer muss hinter Gitter
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Harte Strafe für Robert Hoyzer: Das Berliner Landgericht verurteilte den ehemaligen Schiedsrichter zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und fünf Monaten ohne Bewährung. Auch "Drahtzieher" Ante Sapina muss ins Gefängnis.

Mit einer unerwartet harten Strafe gegen die Hauptperson ist der Prozess im Wett- und Manipulationsskandal zu Ende gegangen. Der ehemalige Schiedsrichter Robert Hoyzer (Berlin) muss für zwei Jahre und fünf Monate ins Gefängnis. Die 12. Strafkammer des Berliner Landgerichts verhängte gegen den Ex-Referee wegen des banden- und gewerbsmäßigen Betrugs das Strafmaß, das deutlich über die Forderung der Staatsanwaltschaft hinaus ging. Die Anklage hatten für Hoyzer lediglich eine Bewährungsstrafe gefordert.

Bewährung für Dominik Marks

Der im Wett- und Manipulationsprozess als "Drahtzieher" geltende Ante Sapina (Berlin) erhielt wegen des gleichen Deliktes eine Haftstrafe von zwei Jahren und elf Monaten ohne Bewährung. Gegen Ex-Schiedsrichter Dominik Marks (Stendal) wurde eine Strafe von einem Jahr und sechs Monaten auf Bewährung ausgesprochen. Ante Sapinas Brüder Milan und Filip (beide Berlin) erhielten Bewährungsstrafen in Höhe von 16 Monaten beziehungsweise zwölf Monaten.

Die Urteile sind allerdings noch nicht rechtskräftig. Die Anwälte von Ante Sapina und von Hoyzer kündigten gleich nach der Urteilsverkündung Revision an, die binnen einer Woche beim Landgericht Berlin eingereicht werden muss. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Leipzig wird dann darüber befinden, ob die Revision zugelassen wird.

"Chance auf ein frühzeitigeres Ende"

Richterin Gerti Kramer stellte in Aussicht, dass die Freiheitsstrafen gegen Hoyzer und Sapina im offenen Vollzug verbüßt werden könnten. Der offene Vollzug ist in besonderer Weise dazu geeignet, den Übergang des Gefangenen in die Freiheit zu erleichtern, zum Beispiel durch Arbeit außerhalb der Anstalt. "Beide haben die Chance auf ein frühzeitigeres Ende, wenn sie sich gut bewähren", stellte Richterin Kramer zudem in Aussicht.

Zwanziger kündigte zivilrechtliche Schritte an

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) zeigte sich derweil zufrieden mit dem Urteil. "Das Gericht hat die kriminellen Handlungen hoch bewertet. Wir sind alle froh, dass schon nach zehn Monaten ein Urteil vorliegt. Im Wesentlichen haben sich unsere Ermittlungen bestätigt", sagte der Geschäftsführende DFB-Präsident Theo Zwanziger. Mit Blick auf die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr im eigenen Land sei nichts Negatives mehr zu erwarten, so Zwanziger.

Der 60-Jährige kündigte zudem zivilrechtliche Schritte gegen den früheren Unparteiischen an, wenn das Strafverfahren endgültig beendet sein wird. "Es ist selbstverständlich, dass wir das tun werden. Wir als Verband können nicht akzeptieren, dass gemeinnützige Mittel einfach in den Wind geschossen werden", sagte Zwanziger. Der DFB hatte unter anderem dem Hamburger SV eine Entschädigung in Millionenhöhe gezahlt.

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