Dass er Kuschelkurse nicht besonders mag, hat er noch vor wenigen Tagen im Fall des bei der Reserve beschimpften und bespuckten Albert Streit, für den er wenig Mitleid zeigte, bewiesen.
Doch die treuen Zuschauer sind noch weitaus sensibler als der gut bezahlte Profi und wollen für die Leidenschaft, die sie gegenüber ihrem Herzensklub aufbringen, eine respektable Gegenleistung. Magath muss den richtigen Umgang mit dem königsblauen Volk aber erst noch lernen. Der Vertrauensvorschuss, der ihm bisher entgegen gebracht wurde, wird nicht so schnell aufgebraucht sein. Er kann gewiss nicht allein dafür sorgen, dass sich die von ihm angeprangerte schlechte Stimmung rund um den Verein bessert.
Der als Schalkes Retter geholte Meistermacher hat im Vorfeld des Treffens an diesem Donnerstag bereits die totale Unterstützung der Mannschaft eingefordert. Er weiß jedoch selbst, dass nicht nur auf Schalke nicht immer nur der Funke von den Rängen auf den Platz überspringen kann, sondern nach der völlig verkorksten letzten Saison eher anders herum. Mit Kickern wie Ivan Rakitic ist das schwierig - auch wenn es unfair und kontraproduktiv ist, sich einzelne Leute herauszupicken. Magaths Aufgabe ist es, auch die von den Fans angezählten Profis stärker zu machen. Mit den Fans im Rücken geht das, anders nicht.