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SCHALKE - Schnusenbergs schwarze Zahlen

SCHALKE - Schnusenbergs schwarze Zahlen
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Es war kein einfacher Job für Josef Schnusenberg, als er im vergangenen Jahr die Bilanz des FC Schalke 04 e.V. erklären musste.

Es war kein einfacher Job für Josef Schnusenberg, als er im vergangenen Jahr die Bilanz des FC Schalke 04 e.V. erklären musste. 4,19 Millionen Euro Miese in 2003, noch geschönt durch die Bewertung des alten Parkstadions dank einer neu gegründeten GmbH, die das Minus halbwegs erträglich aussehen ließen. Auch der Umsatz-Rückgang von über 19 Millionen bei einem Schulden-Stand von satten 102 Millionen Euro tat nicht gut. In diesen sportlich erfolgreichen Tagen sieht das alles etwas erfreulicher aus, obwohl der Schalker Finanz-Vorstand erneut einen Verlust vermelden muss.

Herr Schnusenberg, haben Sie schon Kassensturz gemacht? Nein, wir haben noch bis zum 31. Dezember Zeit, das ist der Bilanz-Stichtag. Im Februar 2005 werden wir die Ergebnisse dann an die Öffentlichkeit geben können.

Sie wissen doch schon jetzt, was auf der Einnahmen- und Ausgabenseite steht! Schon. Das Bilanz-Ergebnis wird in diesem Jahr um einiges höher werden als im letzten Jahr, aber noch nicht so, dass wir ein positives Ergebnis haben werden. Es ist weiterhin stark geprägt von Abschreibungen.

Also nochmals ein Minus? Ja, aber das habe ich auch schon bei der Mitgliederversammlung Ende Juni angekündigt und ist auch nichts, das mich beunruhigt.

Im letzten Jahr ging ein Aufschrei durch die Republik. Schalke sei pleite, das Stichwort vom Schulden-Club à la Dortmund machte die Runde! Damit mussten und konnten wir gut leben, denn ich bin nicht der Auffassung, dass die wirtschaftliche Situation der beiden Vereine vergleichbar ist. Wir haben unsere Hausaufgaben immer gemacht und sind für die Zukunft bestens aufgestellt.

Obwohl Sie wieder Miese machen? Jetzt macht sich einfach die Transfer-Politik der vergangenen Jahre bemerkbar. Wir haben in den letzten fünf Spielzeiten 60 Millionen für Spieler-Verpflichtungen ausgegeben. Den höchsten Punkt an Abschreibungen hierfür hatten wir 2003 mit 15 bis 16 Millionen, 2004 sind es etwa zwölf und im nächsten Jahr wird diese Zahl dramatisch abnehmen. Deshalb gehe ich davon aus, dass wir in 2005 schwarze Zahlen schreiben werden.

Wie wirkt sich der sportliche Erfolg der vergangenen Monate auf diese Zahlen aus? Da ich ein gnadenloser Optimist bin, habe ich immer damit gerechnet habe, dass wir uns sportlich wieder verbessern würden. Der UI- und UEFA-Cup hat uns vier bis viereinhalb Millionen Euro in die Kasse gespült. Auch die bessere Platzierung in der Bundesliga-Tabelle macht sich natürlich positiv bemerkbar, da wir dadurch höhere Ausschüttungen an Fernsehgeldern haben.

Die wiederum durch solche Ausgaben wie die 4,4 Millionen Euro Gebühren für die Arena-Nutzung und -Überwachung, die nach einem Beschluss des Gelsenkirchener Amtsgerichts demnächst fällig werden, egalisiert werden. Diese Summe ist in der Bilanz bereits erfasst. Sie kam ja nicht überraschend, die Arena ist schließlich seit August 2001 in Betrieb. Für solche Fälle haben wir selbstverständlich Rücklagen gebildet, die als solche in unserer Bilanz auch ausgewiesen waren.

Im Sommer 2005 soll das Reha- und Gesundheitszentrum Auf Schalke eröffnet werden. Eine weitere Einnahme-Quelle für den FC Schalke? Wir sind nicht Investor, sondern ausschließlich zu 50 Prozent an der Betriebs-Gesellschaft beteiligt. Da können wir uns schön entspannt zurück lehnen und gucken, was die Leute dort so machen. Die Eröffnung muss übrigens verschoben werden, wir rechnen mit einem Termin im Juli oder August. Und spätestens 2007 rechnen wir auch hier mit Erträgnissen.

Wird es noch weitere Projekte rund um die Arena geben, nachdem die Fußball-Erlebniswelt nicht realisiert werden konnte? Nein. Wir warten erst einmal die WM ab und dann gucken wir weiter.

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