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Kommentar: Schalke kehrt zu seinen Wurzeln zurück
Neuaufbau ohne Seilschaften

Andreas Müller steht vor einem persönlichen "Endspiel" auf Schalke (Foto: firo).
Andreas Müller steht vor einem persönlichen "Endspiel" auf Schalke (Foto: firo).
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Aus in der Qualifikation zur Champions League, im UEFA-Cup und im DFB-Pokal:

Zweieinhalb Monate vor dem offiziellen Saisonende ist für den FC Schalke die Spielzeit 2008/09 vorbei. Auch der kürzeste Weg ins internationale Geschäft war zu lang. Wer jetzt noch darauf hofft, dass diese überschätzte Truppe in der Bundesliga die Kurve kriegt und das Minimalziel Platz fünf erreicht, muss ein unerschütterlicher Optimist sein.

Als solcher outet sich der Vorstandsvorsitzende Josef Schnusenberg gerne. Spätestens seit Dienstag muss auch er erkennen, dass sein nach außen hin verbreiteter guter Glaube ein Irrglaube ist. Der mit vielen Vorschusslorbeeren - warum auch immer? - nach Gelsenkirchen geholte Fred Rutten ist eine Fehlbesetzung auf dem Schalker Trainerstuhl. Der Holländer mag mit seinem niedlichen Akzent selbst grottenschlechte Leistungen wie in Bochum als sportliche Fortentwicklung verhökern wollen. Doch als dumm verkaufen kann er inzwischen selbst die Schalker nicht, die durch ihre blau-weiße Brille über die wahren Fähigkeiten dieser 50 Millionen Euro teuren Versager lange hinwegsahen.


Auch Manager Andreas Müller betonte in den vergangenen Wochen aus seinem Schmollwinkel die Qualität der Mannschaft, sie müsse diese nur abrufen. Wenn er ehrlich zu sich selbst wäre, würde er erkennen, dass er sich in dem sturen Rutten und seinem Mitbringsel Orlando Engelaar wieder einmal vergriffen hat. Selbst Jefferson Farfan ist die zehn Millionen Euro, die er gekostet hat, nicht wert.

Mit beiden, Müller und Rutten, geht es auf Schalke nicht weiter, die in Trümmern liegende Saison sollte, wenn nicht sofort, spätestens im Sommer als Chance für einen totalen Neuaufbau genutzt werden. Mit einem neuen Manager, der den künftigen Kader mit einem um etwa 30 Prozent gekürzten Etat frei von alten Seilschaften - zum Beispiel der zu Roger Wittmann - mit Bedacht zusammenstellt. Und einem Trainer, der schon bewiesen hat, dass er eine junge, hungrige Elf zu einem Spitzenteam formen kann.

Denn wie abgewrackt die Strukturen auf Schalke sind, zeigte nur ein kleines Beispiel nach dem Abschuss in Mainz. Ausgerechnet der als besonnen bekannte Levan Kobiashvili geriet laut Augenzeugenschilderung mit einem Fan verbal aneinander. Bei den Spielern liegen die Nerven blank. Auf Gastspiele bei den feinsten internationalen Adressen müssen sie nun verzichten, es ist vorbei mit weltmännischem Gehabe. Schalke kehrt zu seinen Wurzeln zurück - und eigentlich ist es gut so!

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