Youssoufa Moukoko galt als Wunderkind, als großes Versprechen des deutschen Fußballs. Die riesigen Erwartungen erfüllte der jüngste Spieler und Torschütze der Bundesliga-Geschichte trotz seiner WM-Teilnahme in Katar noch nicht. Die Karriere des 19-Jährigen ist bei Borussia Dortmund ins Stocken geraten, doch die Lockrufe anderer Vereine verhallten bisher. Moukoko will sich beim Vize-Meister durchsetzen und schöpft neue Hoffnung.
„Wenn er so weitermacht, wird er seine Minuten bekommen“, sagte Trainer Edin Terzic vor dem Gastspiel beim abstiegsbedrohten 1. FC Köln am Samstag (15.30 Uhr/Sky). Auch in der Startelf? In dieser stand Moukoko bei seinen neun Liga-Einsätzen in der Hinrunde noch nicht. Lediglich beim Pokal-Aus in Stuttgart durfte der Teenager von Beginn an ran - er verletzte sich noch in der ersten Halbzeit. „Wir dürfen seine Historie nicht vergessen“, sagte Terzic mit Blick auf die häufigen Ausfälle seines Offensivspielers.
Doch der Neustart nach der Winterpause diente als Mutmacher. In Darmstadt sorgte Moukoko nach seiner Einwechslung in der Schlussphase für reichlich Wirbel und erzielte eines seiner bislang zwei Saisontore zum 3:0-Endstand. Es sei „immer wichtig für einen Spieler, wenn er Tore schießt“, so Terzic: „Die Agilität, die Dynamik sind wir gewohnt von Youssoufa. Er ist ein Spielertyp, der in ganz engen Räumen zum Abschluss kommen kann.“
Auch in Köln? Die Rheinländer haben auch schon einmal zaghaft ihre Fühler nach Moukoko ausgestreckt und holten sich schnell einen Korb. Angesichts der verletzten Angreifer Mark Uth, Davie Selke und Luca Waldschmidt könnte der mit einer Transfersperre belegte FC Moukoko dringend gebrauchen. Doch auch die Gelegenheit in Dortmund erscheint für ihn günstig. Niclas Füllkrug ist ein wenig auf Formsuche, Sebastien Haller reiste zum Afrika-Cup.
Moukoko könnte seine Chancen bekommen. Wettbewerbsübergreifend kommt er in dieser Saison nicht einmal auf 300 Einsatzminuten. Terzic setzte meist auf die Wucht Füllkrugs (fünf Ligatore), der zehn Zentimeter größer ist. Moukoko ist aber schneller und spielerisch stärker. Terzic überzeugte das nicht.
Selbstvertrauen holte sich Moukoko in der U21-Nationalmannschaft. Dort traf er regelmäßig. Jetzt will er sich auch in Dortmund durchsetzen, er steht am Scheideweg. Denn seine Bestmarken aus der Vergangenheit geraten irgendwann in Vergessenheit.