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Einsatzminuten, Torriecher und ein Bestwert: Die Zahlen zur VfL-Saison

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Takuma Asano (l.) und Kapitän Anthonys Losilla bejubeln die Erfolge des VfL Bochum.
Takuma Asano (l.) und Kapitän Anthonys Losilla bejubeln die Erfolge des VfL Bochum. Foto: firo
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Ein Spieler sorgt beim VfL Bochum für eine Überraschung, weil er immer spielte. Zwei Profis drohen aber bald wichtige Begegnungen zu verpassen.

Im Training musste er immer mal wieder aussetzen wegen kleinerer Blessuren, aber wenn es ernst wurde, war auf ihn Verlass. Torwart Manuel Riemann, unser WAZ-Spieler des Jahres beim VfL, hat bisher keine Sekunde verpasst. Das überrascht grundsätzlich nicht – eher schon bei Bernardo, der ebenfalls alle 16 Partien durchspielte (1440 Minuten).

Der brasilianische Neuzugang kam erst im August von RB Salzburg, war sofort gesetzt, glänzte vor allem als linker Außenverteidiger nach etlichen Partien in der Innenverteidigung. Der 28-Jährige, der in seiner Karriere von Verletzungen immer wieder zurückgeworfen worden war, ist der Königstransfer des VfL im vergangenen Sommer, sein Vertrag läuft noch bis 2025. Bernardo dürfte längst auf dem Zettel einiger Klubs stehen.

Ebenfalls in allen 16 Partien von Beginn an dabei war Takuma Asano (14 Mal ausgewechselt/1191 Minuten), einmal passen mussten Anthony Losilla (1222 Minuten) und Kevin Stöger (1193 Minuten), zweimal Erhan Masovic (1117).

Bernardo ist der beste Bundesliga-Zweikämpfer

Insgesamt setzte Trainer Thomas Letsch 24 Spieler ein, inklusive des Ende August zum FC St. Pauli gewechselten Simon Zoller. Sieben Spieler kamen gar nicht zum Zug: die verletzten Lys Mousset und Mo Tolba, Talent Mats Pannewig, die Verkaufs-/Leihkandidaten Moritz Römling und Jordi Osei-Tutu sowie die Torhüter Niclas Thiede und Michael Esser.

Mit 223 gewonnenen Zweikämpfen ist er in der Bundesliga die Nummer eins, klar vor Hoffenheims Anton Stach (206) und Heidenheims Tim Kleindienst (190). Lange lieferte sich Bernardo, der auch nach heiß umkämpften Spielen so erfrischend entspannt die Partien analysieren kann, ein Duell um die Spitze mit Teamkollege Ivan Ordets, der dann aber seit dem 2:2 gegen Mainz Ende Oktober verletzt ausfiel. Ordets soll im Januar ins Mannschaftstraining zurückkehren. Bochums zweitbester Zweikämpfer ist das ewige Laufwunder Anthony Losilla (146/ligaweit Rang 21), gefolgt von Kevin Stöger (143/25).

Die Laufleistung

Auch bei der Gesamtlaufleistung führt Bernardo mit 167,4 Kilometern (Ligaweit: Rang 18) vor Losilla (156,7/33). Der Kapitän war bisher immer in den Top Ten der Liga, ein krankheitsbedingt verpasstes Spiel und sieben Auswechslungen ließen ihn auf Rang 33 abrutschen. Bochums Nummer drei bei der abgespulten Gesamtdistanz ist Takuma Asano (147,1) knapp vor Kevin Stöger (144,7). Bundesliga-Bester ist bisher Granit Xhaka von Spitzenreiter Bayer Leverkusen (189,7 km).

Bochum ist nicht auf schnellen Sohlen unterwegs

Takuma Asano, Christopher Antwi-Adjei, der seit dem Sommer ausgeliehene Gerrit Holtmann: Schnelle Offensivkräfte führten den VfL zweimal mitentscheidend zum Klassenerhalt. Sie bleiben schnell, wurden aber in der Liga in der bisherigen Hinrunde doch abgehängt. Bei der gemessenen Top-Speed schaffte es kein Bochumer in die Top 20, das Bundesliga-Ranking führt Erenk Dinkci vom FC Heidenheim an (36,41 km/h).

Asano liegt mit 34,62 km/h auf Rang 31, zweitschnellster Bochumer ist ein junger Verteidiger: Tim Oermann (34,2 km/h) rangiert noch vor Christopher Antwi-Adjei (34,17). Asano ist bei der Zahl der Sprints aber starker Dritter (474), gleichauf mit Leverkusens Florian Wirtz (Erster: Bayers Jeremie Frimpong, 587). In der Mannschaftswertung liegt der VfL bei den Sprints auf Position acht.

Tore, Vorlagen und Schokolade

Fünf Tore hat Takuma Asano in seinen 16 Einsätzen erzielt, sein letzter Volltreffer hat ihn weltweit in die Schlagzeilen gehievt, weil er von Union-Berlin-Fans auf den Rasen geworfene Schokolade verzehrte, die ihm nach eigener Aussage die nötige Kraft gab. Asano und sein Management haben die Gunst der Schoko-Stunde genutzt, der Japaner wirbt auf seinem Instagram-Account für eine Schokolade aus seiner Heimat. Bekanntlich will er nun aber erstmal für sein Land beim Asien-Cup treffen, wird dem VfL bis zu fünf Bundesliga-Partien fehlen.

Kevin Stöger könnte ihn in den ersten Spielen des Jahres von Rang eins verdrängen, ist mit vier Treffern, darunter drei verwandelten Elfmetern, Nummer zwei beim VfL, gefolgt von Gonaclo Paciencia mit drei Einschlägen – bei allerdings deutlich weniger Spielzeit.

Bei den Torvorlagen liegt Stöger vorne (3), der noch torlose und in den letzten Partien aus dem Kader geflogene Philipp Hofmann kommt auf zwei Assists, alle weiteren Spieler auf maximal einen, darunter Asano. In der Scorer-Wertung (Tor/Torvorlage jeweils 1 Punkt) führt Stöger mit 7 Punkten vor Asano (6) und Paciencia (3).

Trostpflaster für Hofmann: Bei den gewonnenen Kopfballduellen ist er mit 75 immer noch die Nummer drei in der Bundesliga, gefolgt von Teamkollege Bernardo (70).

Schlotterbeck mit hoher Gelb-Quote

Keven Schlotterbeck geht beim VfL voran - als wortstarker Leader. Und auch als Abwehrchef, der zur Sache geht. Die Folge: Sechs Gelbe Karten hat der vom SC Freiburg ausgeliehene Verteidiger bereits kassiert, nur Dominik Kohr (Mainz), Eren Dinkci (Heidenheim) und Grischa Prömel (Hoffenheim) kommen auf die gleiche Zahl, mehr Karten sah kein Bundesliga-Profi bisher. Dabei stand Schlotterbeck nur in neun der 16 Partien in der Startelf, sah in diesen neun Partien im Schnitt in zwei von drei Partien jeweils eine Gelbe Karte.

Kevin Stöger holte sich seine fünfte Gelbe Karte kurz vor dem Abpfiff des bisher stärksten Saisonspiels gegen Union Berlin (3:0) ab, fehlte beim 0:4 in Leverkusen – und ist beim wichtigen Heimspiel gegen Werder Bremen zum Jahresauftakt am Sonntag, 14. Januar, damit wieder einsatzbereit. Ebenso wie Erhan Masovic und Cristian Gamboa, die nach bisher vier Gelben Karten kurz vor einer Zwangspause stehen. Drei Gelbe Karten sahen Anthony Losilla, Bernardo, Matus Bero und Christopher Antwi-Adjei.

Mit 46 Gelben Karten hat Bochum nach Mainz (47) und vor Darmstadt (45) die zweitmeisten der Liga kassiert. Die starken Stuttgarter kommen erst auf 21 Gelbe Karten, der FC Bayern auf 22. Gelb-Rot oder Rot sah noch kein Bochumer.

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