Es war schon im Vorfeld klar, über welchen Spieler von Werder Bremen nach dem 2:1-Sieg gegen den 1. FC Köln am meisten gesprochen werden würde. Naby Keita, im Sommer vom FC Liverpool gekommen, feierte sein Bundesliga-Debüt. Er überzeugte nach Einwechslung in der Nachspielzeit und zeigte erste gute Ansätze.
Keita ist aber nicht der einzige Sommer-Neuzugang, der bei den Werderaner gerade für gute Laune sorgt. Denn den zweiten Saisonsieg hatte die Mannschaft von Ole Werner eher einem ehemaligen Spieler von Borussia Dortmunds zweiter Mannschaft zu verdanken: Justin Njinmah.
Schon einmal hatte der 22-Jährige nach seiner Einwechslung überzeugt. Am dritten Spieltag brauchte er nur sechs Minuten bis zu seiner ersten Vorlage, nur sieben bis zu seinem ersten Bundesliga-Tor. So lange musste er gegen Köln nicht warten. Bereits mit dem ersten Ball-Kontakt nach seiner Einwechslung in der 66. Minute erzielte der Joker den Siegtreffer.
Besonders seine Schnelligkeit zeichnet den Stürmer aus. „Den kann man echt reinschmeißen, der ist nicht so langsam“, lobte Niklas Stark. „Als Verteidiger weiß ich: Wenn man 70 Minuten einem hinterherläuft, nicht mehr so richtig kann und dann so ein Pfeil von außen kommt - das ist nicht einfach. Wir sind froh, dass wir ihn haben. Zurzeit bringt er viel ein.“ Anlaufzeit scheint Njinmah nicht zu brauchen, wenn er eingewechselt wird.
Erneute Leihe war kein Thema
Schon in seiner Zeit in der Drittliga-Mannschaft von Borussia Dortmund wusste er zu überzeugen. Werder Bremen hatte ihn in den vergangenen eineinhalb Jahren dorthin ausgeliehen. Njinmah deutete mit 13 Toren und fünf Vorlagen in 34 Spielen in der 3. Liga schon sein Können an. Eine erneute Leihe, um dem 22-Jährigen noch mehr Spielzeit zu verschaffen, stand nach seiner Rückkehr in den Norden nicht zur Diskussion. „Da waren wir uns schnell einig“, sagte Clemens Fritz, Profichef bei Werder Bremen. „Er bringt neue Elemente in unser Spiel.“
Und nun vor allem auch drei wichtige Punkte gegen den 1. FC Köln. Auch wenn die Werder-Offensive gut besetzt ist, könnte sich Justin Njinmah wohl über die Saison aus seiner Joker-Rolle herausarbeiten, wenn er so weitermacht. Dann braucht er eventuell etwas länger für seine Tore, aber das dürfte den Bremern im Endeffekt auch egal sein.