Im Schatten des Ruhstadions hielt Last-Minute-Transfer Goncalo Paciencia den Ball hoch, einen Platz weiter schwitzten seine neuen Teamkollegen des VfL Bochum am Dienstag in der Vormittagssonne. Wenn es nach Trainer Thomas Letsch geht, soll sich das schon bald ändern.
"Das Ziel ist, dass er nächste Woche voll im Mannschaftstraining ist", so Letsch. Zuvor hatte er kurz Rücksprache mit Rehabilitationstrainer Björn Kadlubowski gehalten. "Es entwickelt sich sehr gut, so war gerade das Feedback." Derzeit muss Paciencia noch mit Wadenproblemen kürzertreten.
Wenn alles nach Plan läuft, könnte der Stürmer dann am Samstag (16. September, 18.30 Uhr) gegen seinen Ex-Klub Eintracht Frankfurt bereits im Kader stehen. "Das würde passen, weil wir dann eine lange Woche haben, uns auf das Spiel vorzubereiten." Ähnlich sei die Situation mit Erhan Masovic.
"Die Nasen-OP ist gut verlaufen, er wird Montag normal einsteigen." Erstmals mit der Mannschaft auf dem Platz war am Dienstag Mats Pannewig. "Die größeren Geschichten lassen wir ihn mitmachen, bei kleinen Sachen mit Zweikämpfen sind wir noch vorsichtig", so Letsch.
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Bis es aber so richtig losgeht, muss sich das Nachwuchstalent nach überstandenen Patellasehnen-Problemen noch in Geduld üben. "Das wäre völlig falsch, wenn wir ihn lange aufbauen und jetzt ist er endlich soweit und dann werfen wir ihn zu früh rein."
Das sehe bei Philipp Förster schon ganz anders aus. "Er ist so weit, dass er theoretisch über 90 Minuten gehen kann." Womit wir beim Testspiel gegen die VV St. Truiden wären. Gegen die von Ex-Bundesligaprofi Thorsten Fink trainierten Belgier wird am Donnerstag (7. September, 14 Uhr) auf dem Leichtathletik-Platz am Ruhrstadion gespielt.
Letsch will das Testspiel nutzen, um seinen bisherigen Bankspielern etwas Spielpraxis zu geben, möglichst über 90 Minuten. So wird im Tor Niclas Thiede stehen, in der Innenverteidigung Keven Schlotterbeck und Noah Loosli sowie Cristian Gamboa und Danilo Soares auf den Außenpositionen.
An den ersten Spieltagen hatte Letsch kaum rotiert. Im Mittelfeld werden sich daher Lukas Daschner und Patrick Osterhage zeigen dürfen, Moritz Broschinski und Christopher Antwi-Adjei im Angriff. Gerade Antwi-Adjei gehört zu den Verlierern der Systemumstellung, ohne etwas dafür zu können.
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Seine Position aus dem letzten Jahr gibt es so nicht mehr, ein Schienenspieler mit defensiven Aufgaben ist er nicht und an einem Takuma Asano in Topform ist schwer vorbeizukommen. "Jedes Mal, wenn er reinkommt, brennt es lichterloh", findet Letsch daher aufbauende Worte.
"Ich freue mich, dass er Donnerstag von Anfang an aufläuft, weil er ein Spieler ist, der für mich immer ein Startelf-Spieler ist. Auch wenn er die letzten zwei Spiele nicht gestartet ist." Beginnen wird Moritz-Broni Kwarteng zwar nicht, zumindest aber seinen ersten Einsatz im VfL-Trikot haben.
"Ich will ihn auf jeden Fall 30 Minuten auf dem Platz haben", sagt Letsch, der den Neuzugang zuletzt ausdrücklich lobte. Nach Problemen im Hüft- und Adduktorenbereich trainiert Kwarteng seit letzter Woche voll mit der Mannschaft mit. Weiterhin nicht dabei ist Michael Esser, der seine Kniebeschwerden konservativ behandeln lässt, eine Operation sei nicht erforderlich.