Das erste Testspiel vom VfL Bochum ist absolviert und damit auch der erste Einsatz von Neuzugang Felix Passlack. Der 25-Jährige hat beim 9:2 (2:2) gegen die Kickers Emden in der ersten Halbzeit die rechte Außenbahn beackert - wo es ihm auch am besten gefällt.
"Ich habe mich sehr wohl gefühlt, auch mit dem System, dass wir gespielt haben." Dass Passlack persönlich die Fünferkette bevorzugt, hatte er schon im Gespräch mit RevierSport betont. "Natürlich hat noch nicht alles geklappt, aber dafür sind wir ja auch in der Vorbereitung."
Damit spielt er auf die Phase ab Minute 25 bis zur Pause an. "Da haben wir den Faden ein bisschen verloren, das darf uns nicht passieren." Der VfL gab innerhalb von zehn Minuten gegen den Oberligisten eine 2:0-Führung wieder her. Vermeidbar, wie Passlack fand.
"Emden stand sehr hoch und wir haben uns nicht mehr so viel bewegt wie vorher." Die Konsequenz: Weniger freie Mitspieler, mehr Fehler. "Da hätten wir einfach mal einen langen Ball auf unseren Stürmer spielen und in die Räume dahinter starten müssen, dass er den Ball ablegen kann."
"Ich habe schon viel gesehen von der Fußball-Welt"
Das alles seien aber Automatismen, die sich finden müssen. Auch Passlack muss nach einem Jahr ohne Spielpraxis erstmal wieder reinkommen. Fünf Pflichtspiele waren es nur in der vergangen Saison. Eine Anzahl, die sich auf keinen Fall wiederholen soll.
"Deswegen habe ich mich auch für den VfL entschieden." Elf Jahre stand er bei Borussia Dortmund unter Vertrag, hatte in der Zeit aber Leih-Stationen bei der TSG Hoffenheim, Norwich City und Fortuna Sittard. "Ich bin mit 25 Jahren noch jung, hab aber schon relativ viel gesehen von der Fußball-Welt."
Diese Erfahrung versuche er an die jungen Spieler weiterzugeben. Auch wenn er gar nicht so viel älter ist, wie man bei der Vita vermuten würde. "Unser Zeugwart hat auch gedacht, ich wäre schon 30." Der VfL Bochum ist für den gebürtigen Bottroper trotzdem ein Novum.
Passlack wechselte ablösefrei von Borussia Dortmund zum VfL Bochum
"Das ist mein erster permanenter Wechsel und keine Leihe, wo ich nach einem Jahr wieder weg bin." Spätestens im April habe Passlack sich immer Gedanken machen müssen, wo es als nächstes hingeht. "Ich hatte die letzten fünf Sommer keinen entspannten Urlaub, weil ich immer im Hinterkopf hatte: Was passiert bei Dortmund? Werde ich verliehen, wechsle ich ganz?"
Auch ein Grund, weshalb er Bochum frühzeitig seine Zusage gab. "Ich konnte den Sommer einfach mal ganz abschalten, musste nicht umziehen, nichts planen." Passlack wohnt weiterhin in Dortmund und freut sich auf die Zeit in Bochum - "auch wenn natürlich alles ein bisschen kleiner ist."