Dinge, für die Anthony Losilla bekannt ist: Laufstärke und Zweikämpfe. Dinge, für die der Kapitän des VfL Bochum eher weniger bekannt ist: Tore schießen. Im Derby gegen Borussia Dortmund hat der 37-Jährige seinen ersten Saisontreffer erzielt - und was für einen.
"Ich schieße selten Tore, deswegen muss ich immer Traumtore schießen, damit es den Leuten in Erinnerung bleibt", scherzte Losilla im Anschluss. "Ich habe nicht überlegt, wollte nur schnell aufs Tor schießen und das Ding geht direkt in den Winkel."
Viel wichtiger als sein eigener Treffer war dem VfL-Kapitän aber der erkämpfte Punkt im Kampf um den Klassenerhalt. "Nur mit so einer Leistung können wir unser Ziel erreichen. Das muss die Basis sein." Der Matchplan sei dabei nahezu aufgegangen.
"Es war eine gute erste Halbzeit. Wir haben mutig gespielt und den Gegner geärgert. Ein paar Situationen hätten wir noch besser herausspielen können." Ein Sieg wäre aber aufgrund der zweiten Halbzeit wohl etwas zu viel des Guten gewesen.
"Da haben wir wenig nach vorne gemacht, aber gekämpft, alles reingeworfen und am Ende mit ein bisschen Glück einen wichtigen Punkt mitgenommen." Damit spielte Losilla auch auf die strittige Situation aus der 65. Minute an, die vor allem die BVB-Gemüter erhitzte.
Um ehrlich zu sein: Kann man Pfeifen.
Anthony Losilla
Danilo Soares hatte gelbvorbelastet Dortmunds Karim Adeyemi im Strafraum zu Fall gebracht. "Um ehrlich zu sein: Kann man Pfeifen." Elfmeter und Gelb-Rot wäre die Konsequenz gewesen. Schiedsrichter Sascha Stegemann entschied sich dagegen und auch der Video-Assistent meldete sich nicht. "Das nehme ich natürlich gerne mit."
So wie seinen Sohn beim Einlauf. "Eine Klasse-Aktion vom Verein." Auch Danilo Soares, Cristian Gamboa und Manuel Riemann hatten ihren Nachwuchs an der Hand. "Die Kinder sind glücklich und das sind schöne Erinnerungen, die sie im Kopf behalten werden." So wie die VfL-Fans das Traumtor von Losilla.