In den vergangenen Monaten legte Malick Thiaw einen steilen Aufstieg hin. In der Vorsaison spielte der 21-Jährige mit dem FC Schalke 04 in der 2. Bundesliga, inzwischen ist er beim AC Mailand gesetzt und trifft mit den Italienern an diesem Mittwoch (21 Uhr) im Viertelfinale der Champions League auf die SSC Neapel.
Eine Entwicklung, die für Schalkes U19-Trainer Norbert Elgert nicht von ungefähr kommt. "Er hat definitiv das Zeug dazu, bei Milan auch Stammspieler zu bleiben und er hat gute Chancen, in den nächsten Jahren ein fester Bestandteil der A-Nationalelf zu werden", sagte der Coach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Thiaw sei noch sehr jung und habe eine Menge Entwicklungspotenzial, so Elgert weiter. "Vor allen Dingen will er jeden Tag besser werden."
Der 66-Jährige verpasste Thiaw von 2018 bis 2020 in Schalkes A-Jugend den letzten Schliff auf dem Weg zum Profi. Er sieht Parallelen zu einem früheren S04-Talent, das vor einigen Jahren ebenfalls den Sprung ins Ausland wagte und sich längst bei einem europäischen Topklub etabliert hat: Joel Matip, Champions-League-Sieger und englischer Meister mit dem FC Liverpool.
"Er erinnert mich sehr an Joel", so Elgert. "Wichtig waren und sind ihre Einstellung, ihre Anstrengungsbereitschaft und ihr Fleiß. Die Fähigkeit und der Wille, jeden Tag an ihrem Talent hart zu arbeiten. Denn auch Talent ist ein Muskel, der jeden Tag fleißig trainiert werden muss."
Nach seinem Sommer-Wechsel aus Gelsenkirchen nach Mailand erlebte Thiaw zunächst einen holprigen Start. Auf seinen ersten Startelf-Einsatz musste Thiaw bis zum vergangenen November warten. Für die Champions League war er in der ersten Saisonhälfte nicht mal gemeldet.
Das änderte sich Anfang des neuen Jahres: Thiaw bekam die Chance im Achtelfinale gegen Tottenham Hotspurs, bestritt Hin- und Rückspiel über 90 Minuten. Milan blieb in beiden Partien ohne Gegentor - und Thiaw wurde nach seinen abgebrühten Auftritten gegen die Superstars Harry Kane und Heung-Min Son mit Komplimenten überschüttet, unter anderem von der Mailänder Abwehr-Legende Paolo Maldini.
Auch Elgert lobt seinen früheren Schützling: "Malick antizipiert richtig gut und versteht das Spiel. Er ist schnell, kopfball- und zweikampfstark, hat eine gute Übersicht, einen schnörkellosen Spielaufbau." Zudem sei der U21-Europameister von 2021 "mental und körperlich sehr belastbar". Eigenschaften, die ihm im Viertelfinale gegen Neapel sicherlich zugute kommen werden.