Der VfL Bochum hat das wichtige Sechs-Punkte-Spiel gegen den VfB Stuttgart knapp mit 2:3 (0:1) verloren. Trainer Thomas Letsch ärgerte sich nach der Partie vor allem über die Art und Weise der Gegentore.
"Im eigenen Ballbesitz haben wir in der ersten Halbzeit den Fehler gemacht, dass wir viel zu mutlos gespielt haben. Wir haben viel zu oft unvorbereitet den langen Ball gewählt gegen die drei Schränke hinten drin." Damit spielte Letsch vor allem auf Waldemar Anton und Konstantinos Mavropanos in der VfB-Dreierkette an. "Da war der Gegner drauf vorbereitet."
Auch die zweiten Bälle landeten nicht in der Regelmäßigkeit in den Füßen eines Bochumer Spielers, wie es in den Partien zuvor oftmals der Fall gewesen war. Das Spiel wurde allerdings hinten verloren. "Ein Hauptkritik, den wir uns ankreiden lassen müssen, ist die Art und Weise, wie wir Tore kassieren."
Alle drei Gegentore hatten ihren Ursprung in einer flanke von der linken Stuttgarter Außenbahn. "Dass Borna Sosa ganz gut von der Seite flanken kann, wussten wir im Vorfeld. Beim ersten Gegentor haben wir es verpasst, frühzeitig Druck aufzubauen und dann im Rückraum schlecht verteidigt."
Mit Beginn der zweiten Halbzeit schaffte es Bochum etwas besser, durch die Linien der VfB-Abwehrreihe zu kommen. Dem Elfmeter, der das 1:1 bedeutete, war eine Kombination über Kevin Stöger und Philipp Hofmann vorausgegangen. Dementsprechend ärgerte es Letsch am meisten, dass der Ausgleich lediglich von so kurzer Dauer war.
"Da müssen wir cleverer sein"
"Jeder, der unser Stadion kennt, weiß eigentlich, dann müssen wir das Momentum auf unsere Seite bringen", so Letsch. "Wir kommen zurück ins Spiel und dann kommt die Phase, die für mich das Spiel entschieden hat." Nur zwei Minuten nach dem eigenen Treffer ging Stuttgart bereits wieder in Führung. "Da müssen wir cleverer sein."
Vor allem da die Situation eigentlich schon geklärt gewesen sei. "Wir sind im Fünf gegen Drei und einer verlässt sich auf den anderen." Besonders unglücklich sah dabei Danilo Soares aus, der Gegenspieler Serhou Guirassy im Rücken komplett aus den Augen verlor. "Das, was uns stark gemacht hat in den letzten Spielen, die eigene Verteidigung in der Box, das haben wir schlecht gemacht. Wenn wir mit der Leidenschaft wie gegen Frankfurt und Leipzig verteidigt hätten, hätten wir das Tor nicht bekommen.“
Als ob der erneute Rückstand nicht schon bitter genug gewesen sei, legte der VfB direkt noch einen Treffer nach. "Das ist ein Tor, das wir so nicht kriegen müssen." Wieder eine Flanke von links, in dem Fall verschätzte sich Keeper Manuel Riemann. "'Manu' entscheidet sich, rauszukommen. Am Schluss war es vielleicht nicht die beste Entscheidung."
Damit war die Partie eigentlich entschieden, doch der VfL habe sich aus Sicht von Letsch trotz des Doppelschlags nicht aufgegeben. "Ich mach der Mannschaft keinen Vorwurf, was das Fighten anbelangt. Sie hat bis zum Schluss gekämpft, alles reingeworfen, aber wir haben die falschen Mittel gewählt und uns in den entscheidenden Situationen schlecht angestellt."