Endlich wieder ein Auswärtssieg, endlich wieder zu Null. Es war ein rundum gelungener Freitagabend für den VfL Bochum. Trainer Thomas Letsch hat beim 2:0 gegen den 1. FC Köln das Gesicht gesehen, dass seine Mannschaft im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga zeigen muss.
"Ausschlaggebend, dass wir das Spiel gewonnen haben, war die Art und Weise, wie sich jeder aufgeopfert hat." Seine Spieler hätten eine geschlossene und vor allem leidenschaftliche Leistung abgeliefert. "Wir haben uns in viele Bälle geworfen und Spaß daran gehabt, unser Tor zu verteidigen."
Genau diese Reaktion habe der 54-Jährige nach der schmerzhaften Derby-Pleite und insgesamt vier Niederlagen in Serie sehen wollen. "Ich hoffe, dass jeder, der letzte Woche dachte, es wird nicht gekämpft, gesehen hat, dass wir leben. Wir sind bereit für den Abstiegskampf und weit davon entfernt, uns aufzugeben."
Sinnbildlich dafür stand Torwart Manuel Riemann, der in den letzten Wochen aufgrund seiner Leistung viel Kritik einstecken musste. "Es wurde viel geschrieben, viel diskutiert und dann so eine Leistung abzurufen, das verdient absoluten Respekt." Zum ersten Mal seit dem Auswärtssieg am 15. Spieltag in Augsburg konnte hinten die Null gehalten werden. "'Manu' hat ein Klasse-Spiel gemacht und davor ziehe ich meinen Hut."
Kaderplatz frei, Fingerzeig an Ersatzspieler
Vor der Partie hatte Letsch damit überrascht, einen Kaderplatz freigelassen zu haben. Silvere Ganvoula, Vaseilios Lampropoulos, Jordi Osei-Tutu und Jacek Goralski blieben in Bochum. "Man muss es sich verdienen, in den Kader zu kommen und ich war nicht zufrieden mit der Leistung dieser Spieler." Ein Fingerzeig vom Trainer, dass er nicht vor harten Maßnahmen im Abstiegskampf zurückschrecken wird. "Wir müssen Verantwortung übernehmen, brauchen Typen auf dem Platz und die habe ich gesehen."
Mit dem Sieg kletterte Bochum zumindest über Nacht auf Rang 14. Für Letsch aber nur eine schöne Momentaufnahme. "Diese fünf Mannschaften, die unten drin sind, da wollen wir unter den ersten zwei sein. Das ist unser Ziel, es war ein wichtiger Schritt - nicht mehr und nicht weniger."