Huub Stevens, Jahrhunderttrainer des FC Schalke 04, hat neue Hoffnung geschöpft. „Noch vor wenigen Wochen hatte ich kaum Hoffnung, dass dem FC Schalke 04 der Klassenerhalt gelingen kann. Die Tabellensituation war einfach zu niederschmetternd.“
Und nun? Ist alles anders: "Schalke hat nun gezeigt, wie schnell sich die Vorrausetzungen im Fußball verändern können. Zwölf Spieltage vor Schluss traue ich diesem Verein zu, dass er mindestens den Relegationsplatz noch erreicht."
Der 69-Jährige offenbarte seine Gefühle vor dem Derby gegen den VfL Bochum am Samstag (15.30 Uhr/Sky) jüngst im Gespräch mit dem Kicker. Und: In S04-Trainer Thomas Reis sieht er viel Positives. Reis verleihe dem Fußball-Bundesligisten eine Handschrift, „die immer deutlicher wird – defensiv wie offensiv. Angst ist immer ein schlechter Ratgeber – bei Reis habe ich das Gefühl, dass er sich überhaupt nicht von Angst leiten lässt“, so Stevens.
Der 69-Jährige ist sichtlich angetan vom derzeitigen Schalke-Trainer. Dem 49-jährigen Reis merke man seine Erfahrung als Coach an. „Er strahlt Ruhe und Souveränität aus, hat klare Ideen, scheut keine harten Entscheidungen und hat den Mut zum Risiko. Spieler spüren das – und entwickeln immer mehr Vertrauen in den Trainer, aber auch in die eigenen Fähigkeiten“, sagte Stevens, der 1997 mit dem FC Schalke 04 den Europapokal gewann.
Das Team der Schalker mache auf Stevens "einen stabilen Eindruck". Personelle Ausfälle können inzwischen gut kompensiert werden. "Vor allem sehe ich Spieler, die Rückschläge gemeinsam verkraften können und füreinander einstehen". Stevens betont noch einmal: "Diese Mannschaft lebt!"
Und was hält er von Gegner VfL Bochum? Im Gegensatz zu Schalke traut er dem Ruhrgebiets-Rivalen den Klassenerhalt nicht zu. "Ich fürchte, Hertha BSC wird am Ende als direkter Absteiger in die 2. Liga müssen, begleitet vom VfL. Die Bochumer hatten unter Thomas Letsch starke Phasen, vor allem zu Hause, aber mir fehlt hier die Konstanz."